Vision Pro: Erste Erfahrungsberichte zum Mixed-Reality-Headset liegen vor

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Der Star der Keynote von vor zwei Tagen war zweifelsfrei Vision Pro, was nicht nur an der anberaumten Zeit lag. Apple will damit die nächste Ära des Computing einläuten und alle bisherigen Geräte auf dem Markt übertreffen. Ob das klappt, muss die Zeit zeigen. Da der Marktstart noch in weiter ferne ist, weicht Apple vom gewohnten Prozedere ab und verschickt keine Testgeräte vorab. Stattdessen gibt es Hands-on-Sessions in einem separaten Teil auf dem Apple Campus.

Apple hat kaum Kosten und Mühe gescheut

Wenig Zweifel herrscht daran, dass Apples Ansatz eines “Mixed Reality”-Headsets alles übertrifft, was man ansonsten auf dem Markt findet. Das hat natürlich seinen Preis, denn bekanntlich muss man mindestens 3500 Dollar aufbringen, Apples Bezeichnung als “world’s most advanced consumer electronics device” lasse sich jedoch nicht von der Hand weisen. Laut Joana Stern vom Wall StreetJournal liegt das aber auch daran, dass Apple zu keiner Zeit während der Entwicklung darauf angewiesen war, mit dem ersten Versuch zumindest einen Teil der Kosten im Verkauf zu refinanzieren. Der Konzern habe schlicht und ergreifend nach dem technischen Maximum gestrebt.

Das sorgt in Summe dafür, dass Vision Pro seinen Konkurrenten aus dem Stand heraus um mindestens zwei Generationen voraus ist. Besonders deutlich wird dies bei der Steuerung. Wo Meta und Co auf Controller setzen, reicht bei Vision Pro das Auge und die Hände aus. Auch das Bereitstellen eines vollständigen Öko-Systems ist ein cleverer Schachzug, vor allem mit Blick auf die Apps. Apple will iPad-Apps portieren und direkt ab Tag 1 bereitstellen. Damit dürfte es also genug Inhalte geben. Apple muss hier aber noch enorm viel Arbeit investieren, denn die gezeigten System-Apps fühlten sich nach der ersten Begeisterung einfach wie Projektionen auf einem großen Bildschirm an

Auch das vergleichsweise modulare Design sowie der Tragekomfort wurde gelobt. Das “Light Seal” sowie das Band lassen sich abnehmen, um es zu reinigen. Hier gibt es zudem die ersten Anbieter, die entsprechendes Zubehör zeigen. Außerdem sollen die Lautsprecher anpassbar sein.

Es bleiben viele Fragen offen

Apple zeigte auf der Keynote einen ganzen Strauß an Anwendungen und war bemüht, nahezu jedes Szenario abzudecken. Das war fast erschlagend und bei den Testern machte sich der Eindruck breit, dass alles gut, aber keine Sache so wirklich hervorragend umgesetzt wurde. Dies kann sich noch ändern, da fast ein Dreivierteljahr bis Markstart vergehen.

Obwohl das Gerät technisch beeindruckend ist, gibt es noch diverse Schwachstellen: Die eingeblendete Realität wird dunkler dargestellt, als sie in Echt ist. Auch bei den Displays konnten vereinzelt einzelne Pixel sowie Abweichungen bei der Farbdarstellung bemerkt werden. Dies könnte an der Demo-Version liegen, doch Apple muss das im Blick behalten

Obwohl die Funktion EyeSight beeindruckend war, schaffte es Apple trotz gebogenem Display und 3D-Glass nicht vollständig, eine lebendig wirkende Projektion der Augenpartie zu erzeugen. Das liegt auch daran, dass die Darstellung auf dem nach außen gerichteten Display seltsam dunkel anmutet

Akkulaufzeit dürfte ein K.O.-Kriterium werden

Apple hat den Akku für Vision Pro in ein separates Battery-Pack verfrachtet, um das Gerät auf ein Gewicht von knapp 500 Gramm zu reduzieren. Das ist immer noch enorm, zumal das Gerät naturgemäß kopflastig ist – man merkt dieses Gewicht also. Deshalb scheint es einen zusätzlichen Gurt zu geben, denn Apple auf nur einem Bild auf der Keynote zeigte. Man kann über das Gewicht nun streiten, doch dazu ein Fakt: Wiegt ein Over-Ear über 350 Gramm, empfinden wir das als schwer.

So hält der Akku aktuell nur zwei Stunden, was selbst für das Schauen von Filmen knapp bemessen ist – und da reden wir davon, dass man sich direkt entschieden hat. Das Battery-Pack ist immer am Kabel dran, welches sich einfach austauschen lässt, und mit einem USB-C-Port versehen. Über den lässt sich auch eine dauerhafte Stromversorgung generieren. Im Flugzeug könnte das knapp werden und mich interessiert brennend, wie viel Output und welche Kapazität eine geeignete Powerbank haben muss.

Apple hat hier allerdings noch ein Ass im Ärmel: Die Vorstellung erfolgte mit dem M2, der von einem R1 flankiert wird. Aufgrund des extrem späten Marktstarts im Frühjahr 2024 könnte Apple aber noch auf den M3 umschwenken. Der soll in 3 Nanometer gefertigt werden und bis zu 30% effizienter werden. Das würde der Akkulaufzeit nur gut tun, die Rechenleistung scheint zu passen – zumindest waren sich hier alle Tester einig

Den konkreten Einsatzzweck bleibt Apple schuldig

Trotz aller technologischer Brillianz bleibe dennoch eine große Frage im Raum stehen: Schafft die Apple Vision Pro wirklich einen Mehrwert oder ist die Nutzung einfach nur für kurze Zeit eindrucksvoll? Wird man wirklich ein Headset auf dem Kindergeburtstag tragen oder FaceTime damit verwenden? Wer will Fotos und Videos in 3D aufnehmen, während der die Brille trägt und eben nicht “wirklich real” diesen Moment erlebt. Apple will dies lösen, in dem man die Brille auch dafür abnehmen kann…. Eine echte “Killer-App” sei bislang ebenfalls noch nicht sichtbar, so The Verge. Dazu passt es übrigens auch, dass Apple ein generelles Filmverbot während des Tragens und der eigentlichen Demo erlassen hat

Vision Pro ist genau das – eine Vision

Meinje Reaktion war harsch und nach zwei tagen Abstand bleibe ich dabei: Apple setzt alles auf eine Karte und hofft, dass die Entwickler bezüglich Apps und Killer-Anwendungen mit einem echten Mehrwert ihre Multi-Milliarden-Dollar-Wette zum Durchbruch verhelfen.

Was sagt Ihr dazu? Seid Ihr hyped? Oder schreckt Euch der Preis ab? Schreibt mir Euer Feedback in die nachfolgenden Kommentare

Macht´s gut und bis zum nächsten Mal hier auf dem appletechnikblog, Euer Patrick a.k.a. Meister des Apfels

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