Mit welch (vermeintlich) schmutzigen Tricks Apple um Mitarbeiter und Patente wirbt

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Im Bereich der Sensoren für die Apple Watch konnte der Konzern zwei entscheidende Durchbrüche erzielen: Mit der Series 4 führte Apple die EKG-Funktion ein und mit der Series 6 gab es die Möglichkeit, den Blutsauerstoff zu messen. Interessanterweise sollen beide Sensoren nicht zu 100% auf die Eigenleistung der eigenen Entwickler zurückzuführen sein. Im Bezug auf den Pulsoximeter erhebt nun das Unternehmen Masimo den Vorwurf, Apple habe sich das Know-how mit unfairen Mitteln angeeignet.

Der Vorlauf

Die Apple Watch wurde in der ursprünglichen Generation 2014 erstmals gezeigt und schon damals hatte der Konzern weitreichende Gesundsheitsfeatures im Sinn. Bereits ein Jahr zuvor, also 2013 kontaktierte Apple das Medizintechnikunternehmen Masimo, um den Aufbau einer langfristigen Geschäftsbeziehung auszuloten.

Laut einer bereits 2020 eingereichten Klage von Masimo habe Apple aber kurz nach den ersten Meetings damit begonnen, hochrangige Mitarbeiter aus der Entwicklungsabteilung von Masimo zu aquirieren – mit Dr. Michael O`Reilly war sogar der Chief Medical Officer darunter.

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Mit diesen Praktiken sicherte sich Apple das notwendige Personal

Besagten Dr. O´Reilly soll Apple mit einer Verdopplung seines bisherigen Gehalts nebst einem millionenschweren Aktienpakets als Bonus von einem Wechsel überzeugt haben. Masimo wirft Apple konkret vor, die Gespräche über eine mögliche Kooperation nur mit dem Ziel verfolgt zu haben, um das leitende Personal des Unternehmens zu identifizieren, um im Anschluss unmoralische Übernahmeangebote unterbreiten zu können. Apple habe nie Interesse an einer echten Zusammenarbeit gehabt.

Bei Apple bewährte Praxis

Im Zuge des Wechsels soll O´Reilly sein Wissen und Patente mitgenommen haben. Der Blutsauerstoffsensor in der Series 6 soll insgesamt zehn Schutzschriften von Masimo verletzen. Diese Strategie von Apple ist keinesfalls neu, wie ein Bericht des Wall Street Journals aufzeigt. Ganz im Gegenteil, es zeichnet sich ein klares Muster ab

Regelmäßig geht Apple auf bedeutend kleinere Unternehmen zu und stellt eine (vermeintliche) Zusammenarbeit in Aussicht. Ein Angebot, dem sich nur wenige Unternehmen entziehen können, angesichts der immensen finanziellen Ressourcen, über die der iPhone-Hersteller verfügt. Kurz nach den ersten Gesprächen verlieren die kontaktierten Unternehmen wichtige Mitarbeiter aus genau den Bereichen, für die sich Apple im Rahmen einer Kooperation interessierte. Mit entsprechender Verzögerung tauchen dann genau diese Ideen in Produkten von Apple auf. Die betroffenen Unternehmen versuchen sich dann, mit entsprechenden Klagen zur Wehr zu setzen, doch auch dafür hat Apple eine (perfide) Lösung parat: Regelmäßig versucht man, die Patente im Nachgang für ungültig erklären zu lassen – auch das ein wiederkehrendes Verhaltensmuster.

Einschätzung

Speziell in diesem Fall ist nichts schwarz-weiß. Pulsoximeter gibt es im medizinischen Bereich schon seit Jahrzehnten und es war aufgrund der Entwicklung nur eine Frage der Zeit, bis man den Blutsauerstoffgehalt ohne einen Tropfen Blut auf Basis optischer Sensoren erfassen kann. Die Aufklärung, wer nun also das optische Verfahren letztendlich entwickelt hat, wird also eine sehr diffizile Angelegenheit für die Gerichte und Gutachter sein.

Außerdem darf man nicht vergessen, dass Apple aufgrund seiner immensen finanziellen Möglichkeiten speziell in den USA von kleineren Unternehmen gerne mal als “Cash Cow” betrachtet wird und deshalb astronomische Lizenzgebühren aufgerufen werden. Qualcomm ist hierfür ein gutes Beispiel – kein anderer Smartphone-Hersteller zahlt pro Modem eine höhere Lizenzgebühr als Apple. In diesemFall könnte es also ähnlich abgelaufen sein.

Was sagt Ihr dazu? Nutzt Ihr die Möglichkeit zum Messen des Blutsauerstoffs regelmäßig? Schreibt mir Euer Feedback in die nachfolgenden Kommentare

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