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Selbst in der Nachbetrachtung der WWDC21 und all den bekannt gewordenen Details bieten iOS 15, iPadOS 15 sowie macOS 12 Montery, watchOS 8 und tvOS 15 nach wie vor wenig aufsehenerregende Verbesserungen an. Warum wir in wenigen Jahren dennoch über diese Keynote sprechen könnten, liegt eher im Unterbau – etwas, was nicht so offen ersichtlich ist, jedoch eine existenzielle Bedrohung für Android (und auch Microsoft) darstellen könnte.
Tiefgreifende Verzahnung ist das Zauberwort
Nun mag manch Einer denken, ich sei verrückt. Apple hält zwar mit dem iPad auf dem Markt der Tablets und der Apple Watch im Segment der Smartwatches zwar signifikante Marktanteile, doch bei den immer noch so wichtigen Smartphones und Computern sind Android und Microsoft von den Stückzahlen weit voraus. Das stimmt so weit auch, doch die Konkurrenz darf sich keinesfalls darauf ausruhen, ganz im Gegenteil.
Denn der iPhone-Konzern hat dieses Jahr die seit langen bekannte Verzahnung von Hard- und Software nun auch plattformübergreifend entscheidend vorangetrieben. Bereits seit Jahren bietet man das Universal Clipboard, Safari-Tabs in der iCloud und Co an, doch mit Universal Control geht Cupertino den entscheidenden und vielleicht wichtigsten Schritt: Hab Ihr neben Eurem Mac noch ein iPad, könnt Ihr dank Universal Control nahtlos mit der Maus vom Mac auf das iPad und wieder zurück switchen. Neben dem aktuellen Betriebssystem bedarf es auf den Geräten nur die gleiche Apple ID sowie das aktivierte Handoff. Apple verspricht, dass dieses Features über drei Geräte hinweg funktioniert – also ein MacBook, ein iMac und ein iPad.
Android kann nicht gegenhalten
Das klingt nicht spektakulär, zeigt aber bei Android eine eklatante Schwäche auf. Google wäre technisch in der Lage, so eine Funktion ebenfalls zu implementieren, doch das dürfte in absehbarer Zeit nicht passieren. Denn Android ist als Betriebssystem einfach zu fragmentiert. Samsung, OnePlus, Sony und Co legen alle noch ihre eigene Benutzeroberfläche darauf, bieten eigene Funktionen an und modifizieren so das Betriebssystem. Das bedeutet aber auch, dass dem reinen Android ein echtes Öko-System fehlt – die große Stärke von Apple.
Der Suchmaschinengigant ist dabei Opfer seines eigenen Erfolges geworden. In den Anfängen von Android ging es Google nur darum, möglichst schnell zu wachsen. Also gründete man die Open Handset Alliance und lizenzierte Android an die verschiedensten Hersteller wie Samsung, HTC sowie den Mobilfunkprovidern größtenteils kostenlos. Lediglich die Vorinstallation der Google-eigenen Apps wie Chrome, Google Mail und Co war verpflichtend.
Mit dieser Haltung dominierte man die 2010er Jahre, da hier eher die Hardware im (oftmals berechtigten) Mittelpunkt stand. Aus diesem Grund konnte Google mit Android einen Marktanteil von rund 88% erreichen, rund 2,7 Milliarden Menschen nutzen Ende 2017 ein Smartphone mit Android. Nebenbei sammelte man massenhaft Daten und konnte so sein Suchmaschinengeschäft entscheidend ausbauen. Seitdem haben sich aber die Vorzeichen verschoben. Es steht nicht mehr zwingend die Hardware im Vordergrund, Apple zeigt es ja auf. Selbst der nun drei Jahre alte A12 Bionic besitzt heute immer noch mehr als ausreichend Tempo, um im Alltag selbst bei fördernden Apps und Aufgaben ausreichend schnell zu sein.
Zeitalter des Öko-Systems hat begonnen
In den letzten zwei, drei Jahren ist hingegen das Öko-System immer wichtiger geworden, das haben nahezu alle wichtigen Hersteller verstanden – Stichwort IoT. Wie wichtig das ist, zeigen gerade die Hersteller von Haushaltsgeräten wie Samsung und LG. Die vernetzen immer mehr Geräte wie Waschmaschinen, Kühlschränke, Mikrowellen usw. miteinander. Hier schlagen wir wieder die Brücke zu Apple, denn der Konzern macht das auch – und zwar eben mit Mac, iPhone und iPad. Anstatt die reine Leistung in den Vordergrund zu stellen, betont Apple immer wieder, wie vernetzt die Geräte miteinander sind, wie gut die eigenen Apps und Services miteinander harmonieren. Und dank der Implementierung von 5G müssen wir auch keinen Geschwindigkeitsverlust hinnehmen.
Google, Microsoft und Huawei haben derzeit nichts entgegen zu setzen
Fakt ist, dass weder Google noch Microsoft oder Huawei Apple derzeit nicht mit einem vergleichbaren Öko-System die Stirn bieten können. Microsoft hat lange verzweifelt versucht, auf dem Markt der Smartphones Fuß zu fassen und nicht zuletzt für viel Geld Nokia übernommen. Den eigentlich guten Geräten, sowohl Hard- auch als Software, fehlten jedoch die Apps – schlicht, weil Google API´s nicht freigab. Umgekehrt hat Android im Bereich der Tablets kaum messbare Marktanteile und auch bei den Chromebooks ist es eher der extrem niedrige Preis als großartige Rechenleistung.
Und über Huawei müssen wir nicht groß reden: Die Chinesen haben gerade aufgrund des harten Wirtschaftsembargos der USA alle Hände voll zu tun, um auf dem Weltmarkt nicht komplett in der Bedeutungslosigkeit zu versinken. Da man Android offiziell nicht mehr verwenden kann, hat man in aller Eile HarmonyOS aus dem Boden gestampft – obwohl man immer wieder betont, dass man schon lange an einem eigenen mobilen OS gearbeitet habe.
Zwangsehe zwischen Google und Samsung
Weil Google um diese Problematik weiß, hat man sich mit dem ungeliebten Partner Samsung zusammengetan und auf der letzten I/O die gemeinsame Zusammenarbeit für wearOS angekündigt. Im Kern ist das ein Mix aus dem alten wearOS, Samsungs Tizen sowie Fitbit, um auf dem Markt der Smartwatches überhaupt bestehen zu können. Rechnet man die aktuellen Marktanteile zusammen, würde diese Kooperation auf etwa 35 bis 40[ kommen und nur knapp vor der Apple Watch und watchOS liegen. Allerdings geht diese Rechnung nicht auf, da Huawei mit seinen Smartwatches alleine etwa 11% dazu steuert.
Und hier zeigt sich das ganze Dilemma, denn wir reden über eine Smartwatch, die sich in Kombination mit dem Smartphone am ehesten mal zu einem konsistenten Benutzererlebnis ausbauen lässt. Angesichts der Zahlen ist die Zusammenarbeit von Google und Samsung also eher eine Zwangsehe im Kampf gegen das Abrutschen und keine Kooperation, ein nachhaltiges Öko-System aufzubauen. Bedenkt man dann noch, dass die Hardware von Apple im Vergleich in der Anschaffung teils deutlich teuer ist, jedoch deutlich länger mit Softwareupdates versehen wird, ergibt sich daraus ein unrundes und zum Teil gefährliches Bild für Google mit Android
Wie seht Ihr das? Glaubt Ihr auch ein an Kampf des Öko-Systems? Schreibt mir Euer Feedback in die nachfolgenden Kommentare
Macht´s gut und bis zum nächsten Mal hier auf dem appletechnikblog, Euer Patrick a.k.a. Meister des Apfels

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