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Heute vormittag berichtete ich, dass Netflix auf Bitten der EU seinen Datenverkehr um 25% in den nächsten 30 Tagen drosselt um hier präventiv auf die Netzlast einzuwirken. Zwar haben wir laut Aussagen der Bitcom, der Internetbetreiber und des größten Knotenpunktes der Welt in Frankfurt, DE-CIX, noch sehr viel Spielraum doch Vorsicht ist eben die Mutter in der Porzellankiste.
Amazon Prime und YouTube ziehen mit
Nun zeigt sich, dass die Bitten der EU nicht unerhört bleiben und sowohl von Amazon Prime als auch von YouTube umgesetzt werden. Analog zu Netflix wird auch Amazon den Datenverkehr bei seinem Streamingdienst Prime Video um 25% drosseln und somit zumindest keine nativen 4k-Inhalte mehr ausliefern.
„Prime Video arbeitet bei Bedarf mit lokalen Behörden und Internet-Dienstleistern vor Ort zusammen um jedwede Netzwerk-Überlastung zu mildern. Das betrifft auch Europa, wo wir bereits damit begonnen haben, Streaming-Bitraten zu reduzieren, während wir gleichzeitig ein qualitativ hochwertiges Streaming-Erlebnis für unsere Kunden aufrechterhalten.“
Noch drastischer geht hier YouTube, die Konzerntochter von Google, vor. Hier senkt man die Bitrate auf SD-Qualität (480p); zumindest auf den mobilen Geräten wie Smartphones. Das betrifft aber nur die “Ab Werk” Auslieferung der Inhalte die automatisch abspielen. Laut eigenen Angaben lässt sich jederzeit die Qualität im entsprechenden Fenster heraufsetzen.
Breton, der zuständige EU-Kommissar, begrüßte diesen Schritt und bat zudem auch Disney, bei seinem Marktstart kommende Woche solche Maßnahmen zu überdenken bzw. diesen sogar zu verschieben.
Dies ist angesichts der Tatsache, dass bisher kein Blackout der Netze abzusehen ist, wohl etwas übertrieben. Der Betreiber des größten deutschen Internetknotenpunkts DE-CIX gibt derweil Entwarnung vor einem Blackout der Netze.
„Selbst wenn alle Firmen Europas ausschließlich Homeoffice betreiben würden und nebenher noch die Fußball-EM übertragen wird, kann der DE-CIX die notwendigen Bandbreiten bereitstellen“
So die Aussage eines Sprechers gegenüber diversen Medien. Zudem sei noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich hierbei um eine freiwilllige Aktion der Streaming-Dienste handelt und diese auch nur für 30 Tage gültig ist – dann werde die Lage neu bewertet.
Eine offizielle Anordnung seitens der Behörden gab es nämlich nicht; nur Bitten. Das wäre rechtlich auch nicht ohne Weiteres umzusetzen. In Europa gilt der Grundsatz der sogenannten Netzneutralität: Der Datenverkehr — egal ob lustige Katzenvideos oder dringende Videosprechstunden beim Arzt — muss demnach gleichbehandelt werden.
Ausnahmen sind nur „zum Schutz der Netzintegrität und -sicherheit“ sowie bei „drohender Netzüberlastung“ möglich, teilte die deutsche Bundesnetzagentur der „Neuen Züricher Zeitung“ mit.
Macht´s gut und bis zum nächsten Mal hier auf dem appletechnikblog, Euer Patrick

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