Hallo und herzlich willkommen zu einem neuen Beitrag auf meinem Blog,
nur die Wenigsten wissen, dass ich auch eine ganze Zeit lang im Android-Bereich unterwegs war und dabei von so ziemlich jedem renommierten Hersteller das jeweilige Flaggschiff in den Händen hatte. Doch trotz teils überragender Hardware wurde ich einfach nicht warm mit Android. Das lag vor allem an der Qualität der Apps sowie einem richtig nervigen Umstand – Pushwerbung von Apps nahezu quer über das gesamte System.
Apple stellt um
Deswegen war es eine richtige Wohltat mit dem damaligen iPhone 5s wieder zu iOS zurück zu kehren auch wenn das damalige Flat Design von iOS 7 stark gewöhnungsbedürftig war. Vor allem aber war die Qualität der Apps deutlich besser, was UI, Stromverbrauch und Skalierung hinsichtlich der Displaygröße betraf.
Außerdem galt ein ungeschriebenes Gesetz: Kaufst Du die App, befreist Du dich von Werbung – und es war gut so
Doch im Laufe der letzten Jahre bröckelte dieses Mantra immer mehr und mehr und es kam zu einem erhöhten Aufkommen an Werbung. Durch die restriktiven Richtlinien passierte dies zwar nur innerhab der App was aber nicht weniger nervig war. Ein schlechtes Paradebeispiel ist die Sport1-App. Ruft man die App auf, bekommt man eine Übersicht angezeigt doch sobald man auf einen Artikel klickt, bekommt man vollflächige Werbung zu sehen – und das auch bei längerer Nutzung, d.h. auch wenn man vier, fünf Artikel in einer Session liest.
Den Vogel schlechthin schoss aber Apple selbst ab und wurde von mir auch schon in meinem Review zu iOS 13 kritisiert. Hat man weder ein Apple Music Abo, noch ein Apple TV+-Abo oder Apple Arcade-Abo abgeschlossen kann man die dazugehörigen Apps nicht ohne Fullscreen-Werbung starten – was speziell die neue TV-App de facto unbenutzbar macht und sich erst mit einem abgeschlossenen Abo wieder normalisiert.
Versteht mich nicht falsch; es ist vollkommen normal und logisch, dass Apple von Tim Cook Stück für Stück zu einem Dienstleistungskonzern umgebaut wird. Schließlich ist der Markt mit iPhones so langsam gesättigt und die Zeiten von konstant steigenden Zuwachsraten sind vorbei. Doch wenn ich einen Dienst wie Apple TV+ nicht abonniert habe, dann aus Gründen. Entweder gefallen mir die Inhalte oder der Preis nicht.
Gleiche Regeln für Alle
Wie dem auch sein, es geht hierbei nicht alleine um das Verhalten von Apple sondern darum, dass der Konzern nun faire Rahmenbedingungen schafft. So aktualisierte der Konzern vergangene Woche nämlich seine „App Store Review Guidelines“ und erlaubt ab sofort explizit Werbung via Push-Notifications für App-Entwickler wenn der Nutzer ausdrücklich zustimmt:
Push-Benachrichtigungen dürfen nicht erforderlich sein, damit die App funktioniert, und sollten nicht dazu verwendet werden, sensible persönliche oder vertrauliche Informationen zu versenden. Push-Benachrichtigungen sollten nicht für Werbe- oder Direktmarketingzwecke verwendet werden, es sei denn, die Kunden haben sich ausdrücklich dafür entschieden, und in der Benutzeroberfläche Ihrer Anwendung ihre Zustimmung gegeben – zudem muss die App eine Möglichkeit anbieten, mit der ein Benutzer den Empfang solcher Nachrichten abbestellen kann. Der Missbrauch dieser Dienste kann zum Entzug Ihrer Privilegien führen.
Damit greift Apple einerseits den aktuellen Trend auf und andererseits geht man einen Schritt auf die Entwickler zu. Denn das Apple Werbung in seinen Apps äußerst prominent platziert und dies gleichzeitig Entwicklern verbietet, sorgte für einigen Unmut in der Entwicklergemeinde. Dieser ist zwischenzeitlich so groß geworden, dass sich beispielsweise Spotify zu einer offiziellen Beschwerde bei der EU-Wettbewerbskommission genötigt sah.
Ob das allerdings im Sinne der Nutzer ist bleibt abzuwarten denn gerade unter iOS zeigen die Nutzer, wie ich, eine deutlich erhöhte Kaufbereitschaft für Apps – Gute Arbeit soll schließlich auch bezahlt werden. Daher möchte ich also keine zusätzliche Werbung via Push-Notification eingeblendet bekommen. Und mit dieser meinung stehe ich nicht alleine da!
Keine Dating- und Furz-Apps mehr
Zeitgleich erweiterte Apple seine Entwicklerrichtlinien um einen weiteren Passus und erklärt, welche Apps im App Store nun in ausreichender Quantität vorhanden sind und deshalb nicht mehr notwendig sind. Hier tauchen neben Furz- und Rülps-Apps nun auch neue Dating-Anwendungen auf:
[…] vermeiden Sie es auch, eine bereits gesättigte Kategorie mit neuen Apps zu bespielen; der App Store hat bereits genügend Pups-App, Rülps-App, Taschenlampen, Wahrsager-App, Dating- und Kama Sutra-App usw. Wir werden diese Apps ablehnen, wenn sie kein einzigartiges, hochwertiges Erlebnis bieten.
Wie findet Ihr denn die neuen Richtlinien? Speziell unter dem Gesichtspunkt, dass viele Entwickler zudem auf ein Abomodell umschwenken? Schreibt mir Euer Feedback in die nachfolgenden Kommentare.
Macht´s gut und bis zum nächsten Mal hier auf dem appletechnikblog, Euer Patrick
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