Review zum devolo dLAN Magic 2 WiFi 2-1-3 Starterkit

Hallo und herzlich willkommen zu einem neuen Review auf meinem Blog,

Nicht nur als Tech-Blogger sondern auch als Privatperson ist man heutzutage mehr den je auf ein gut funktionierendes Internet angewiesen – auch in den heimischen Wänden. Schließlich sind immer mehr Geräte, angefangen von der Apple TV 4k über das MacBook bis hin zu Multiroom-Lautsprechern und der Soundbar, vernetzt und gehen über eine entsprechende W-Lan Schnittstelle ins Internet.

Da kann es schon mal recht schnell zu Performance-Einbußen kommen; insbesondere dann wenn man wie wir in einer schicken Altbauwohnung mit Grundmauern aus massivem Ziegelstein wohnt. Dabei gibt es bei uns auch einige Geräte wie beispielsweise den Media-Receiver MR 401 der Telekom für unseren MagentaZuhause-Anschluss mit MagentaEntertain der mittels Ethernet-Kabel mit dem Router verbunden werden muss.
Ein entsprechendes Kabel quer durch den Flur legen kommt aus ästhetischen Gründen sowie dem Sicherheitsaspekt nicht in Frage. Ein Kabel quer durch das Mauerwerk legen ist ebenfalls aufgrund des Mietvertrages keine Option. Was also tun?
Genau für diese Anliegen bietet der Aachener Netzwerkspezialist devolo verschiedene, sogenannte, D-Lan Adapter an die ich in einer älteren Version (als 1200er Variante was sich auf die Datendurchsatzrate bezieht) bis vor wenigen Wochen im Einsatz hatte. Denn so gut diese auch waren gab es einen Punkt der mich im Laufe der Zeit störte: Der fehlende W-Lan Access-Point. Ich hätte zwar ein Upgrade der bisherigen Adapter durchführen können doch devolo war zum Frühlingsanfang so freundlich mir die auf der IFA 2018 vorgestellten Devolo dLAN Magic 2 im Starterset zur Verfügung zu stellen.

Diese habe ich nun endlich vor knapp 6 Wochen in Betrieb genommen und möchte Euch mein Review dazu nicht weiter vorenthalten. Bevor ich hier allerdings ganz konkret einsteige will ich Euch noch eine kurze Produkterklärung an die Hand geben

Was ist devolo dLAN überhaupt und welchen Nutzen hat es?

Das dLAN im Produktnamen steht für direct Local Area Network und nutzt vorhandene Stromleitungen für die Übertragung des Internetsignals. Im Vergleich zu W-Lan hat diese Technik mit bis zu 300 Meter eine deutlich größere Reichweite und macht auch vor dicken Wänden (oder Stahlbetonwänden) keinen Halt. Somit lässt sich das Internetsignal ideal in meiner Altbauwohnung oder über Eigenheime mit mehreren Etagen verteilen. Es benötigt allerdings entsprechende Adapter was im Gegensatz zu einem W-Lan Netzwerk etwas höhere Kosten nach sich zieht. Dabei kann das Set von devolo auch über mehrere Schaltkreise hinweg das Internetsignal weiterleiten; vorausgesetzt, dass alle Schaltkreise in einen Sicherungskasten zusammenlaufen.

Verpackung, Inhalt und Design

devolo hat mir das Magic 2 als 2-1-3 Starterset unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Die Verpackung macht einen wertigen Eindruck, auf der Front ist das Produkt sowie alle wichtigen Funktionen abgebildet.

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Auf der Rückseite liefert devolo eine gute, weil prägnante Produktbeschreibung sowie eine gelungene Installationsskizze aus womit man gleich einen umfassenden Eindruck von der Funktionsweise der Adapter bekommt.

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Auf der rechten Verpackungsflanke hat devolo noch einmal die Maße für jeden einzelnen Adapter, den Verpackungsinhalt sowie die Seriennummer angebracht.

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Auf der Oberseite befinden sich noch ein paar technische Kennzahlen bezüglich der Übertragungsgeschwindigkeit des aktuellen Sets sowie die Unterschiede zur Vorgängergeneration.

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In der Verpackung selbst liegen die beiden größeren devolo Magic 2 WiFi 2-1 Adapter sowie der kleinere devolo Magic 2 Lan 1-1- Adapter nebst einem Ethernetkabel für die Verbindung zwischen dem kleineren 1-1 Lan Adapter sowie eine Bedienungsanleitung dabei. Alle drei Adapter verfügen über einen Steckdosenanschluss wodurch also keine benutzte Steckdose belegt wird.

Die Adapter sind in einem schlichten Weiß gehalten und verfügen neben der Steckdosenfassung über diverse Status-LED´s sowie RJ45-Ethernet-Anschlüsse. Dabei fällt auf, dass der kleinere Adapter nur über eine Status-LED und einen Netzwerkeingang verfügt. Die beiden größeren Adapter haben zwei LED´s, die als Knöpfe eingearbeitet sind, und verfügen über zwei Ethernet-Anschlüsse.

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Die etwas größeren Abmessungen lassen sich ganz leicht durch die integrierte W-Lan-Antenne erklären mit dessen Hilfe ein sogenanntes Messe-Netzwerk aufgebaut wird um am Ende einen besseren W-Lan Empfang ohne ständigen Netzwerkwechsel zu bekommen.

Ausstattung des devolo dLAN Magic 2 WiFi

  •  Ethernetports mit Gigabit-Tempo (1000 Mbps)
  • W-LAN AC m. 2,4 GHz und 5 GHz Frequenzband
  • G.hn-Chip der zweiten Generation
  • Integrierte Steckdose
  • Airtime Fairness (Bevorzugung schnellerer Geräte)
  • Band Steering (verschiebt das Endgerät automatisch immer auf das beste verfügbare Frequenzband)

Inbetriebnahme des devolo dLAN Magic WiFi 2

Den kleineren Adapter steckt man direkt an eine Steckdose neben dem Router an und schließt diesen mit dem mitgelieferten Netzwerkkabel am Router an.
Anschließend nimmt man die beiden anderen Adapter und schließt diese im gewünschten Zimmer an; was bei mir das Schlaf- und Wohnzimmer waren.

Ganz wichtig: Die Adapter bitte direkt an einer Steckdose in der Wand anschließen und nicht in einer Mehrfachsteckdosenleiste. Sonst kann die Übertragungsgeschwindigkeit signifikant einbrechen
Der nächste Schritt ist ganz wichtig und beugt jeglicher Frustration vor. Am kleineren Adapter, welcher direkt in der Nähe vom Router angeschlossen wird, ist eine kleine Taste auf der rechten Gehäuse-Flanke die gedrückt werden muss. Damit aktiviert Ihr den Kopplungsmodus. Auf den beiden größeren Adaptern drückt Ihr die Taste mit dem kleinen stilistischen Häuschen – damit sind die drei Adapter untereinander gekoppelt und einsatzbereit – bis hierher war alles super einfach

Schlechte App und eine veraltete Software für den Mac = grausiges Userinterface

Eingangs schon erwähnt kann man mit dem devolo dLAN Magic 2 WiFi ein sogenanntes vermaschtes Netzwerk aufbauen wodurch „Empfangslücken“ quasi ausgemerzt werden sollen.
Kurz gesagt werden verschiedene W-Lan-Zugangspunkte durch das Nutzen des identischen Netzwerks und Zugangspasswort zu einem großen W-Lan-Netzwerk miteinander „verwoben“. Somit wird eine deutlich größere Reichweite für das jeweilige Endgerät ohne ständigen Netzwerkwechsel ermöglicht.

Genau hier fangen die Probleme an. Die auf der Verpackung angezeigte App ist die „Home Network“ App des Herstellers. Nach dem Download und der hübschen Startanimation hingegen begrüßte mich die App mit einem Startbildschirm und teilte mir mit, dass ich doch bitte die zur Steuerung meiner devolo Home Control-Geräte die dazugehörige App runterladen soll – die ich allerdings nicht besitze

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Das ist nicht nur unnötig und fast schon drangsalierende Werbung, es verunsichert schlichtweg auch die weniger versierten Endkunden

Die App selbst ist auf den ersten Blick wenig unauffällig, bietet eine nette Animation während des App-Starts an und erkennt die angeschlossenen Geräte, sofern sie richtig installiert worden sind, automatisch.

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Für die Einrichtung der Mesh-Funktion muss man die Adapter ich mit dem heimischen Netzwerk verbinden. Dazu öffnet man in der linken, oberen Ecke das Menü wie auf dem Bild markiert

Anschließend wählt man den Menü-Punkt WiFi-EInstellungen aus und es öffnet sich eine neue Ansicht.

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Grundsätzlich erkennt das System das vorhandene Netzwerk des angeschlossenen Routers automatisch und man muss nur noch sein Passwort eingeben.

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Auch das Benennen der einzelnen Adapter geht noch vergleichsweise einfach in dem man im Menü einfach den Menüpunkt „Netzwerkeinstellungen“ öffnet und dann einfach in das Kästchen tipp, die ursprüngliche Bezeichnung löscht und eine indviduelle Bezeichnung einträgt

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Die ausgewählten Adapter werden dann durch ein Blinken am Gerät selbst eindeutig identifiziert und lassen sich umbenennen – in meinem Fall habe die Adaptern nach ihrem Standort benannt.

Genau hier hört es dann allerdings auch mit der einfachen Usability auf und lässt mich, auch als versierten Anwender, mehr als frustriert zurück. Einzelne, adapterbezogene, Einstellungen sind in verschachtelten, unübersichtlichen Menüs versteckt. Dadurch machen sie einem das Leben unnötig schwer zumal sich das Menü teils in Deutsch und teils in Englisch aufschlüsselt und wirkt dadurch sehr unhomogen und inkonsistent.

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Das ist schade denn es gibt durchaus noch ein paar nützliche Informationen zu entdecken. So kann man die Port-Belegung der Ethernet-Ports auslesen, welche Geschwindigkeiten dort zur Verfügung gestellt werden, MAC-Adressen können auslesen werden oder man kann Hand an das Energiemanagement anlegen.

Alternativ bietet devolo auch eine Software namens devolo Cockpit für den Mac an die allerdings eine grausame Optik hat. Zudem ist sie in 32-bit programmiert und wird mit dem kommenden macOS 10.15 nicht mehr gestartet werden können.

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Die Oberfläche als angestaubt zu bezeichnen wäre noch untertrieben – ein Flashback in die 2000er mit Windows XP erwartet einen. Die Software hat allerdings einen Vorteil: Sie zeigt die jeweilige Datendurchsatzrate pro Adapter an was in der App nicht der Fall ist.

Ansonsten ist das Menü auch hier leider teils sehr verschachtelt und das Aufrufen der Adaptereinstellungen führt direkt wieder auf das aus der App bekannte Webinterface. Immerhin hat man auf dem Mac deutlich mehr Platz und es ist etwas übersichtlicher.

Doch eine gute Usability bieten weder die Software auf dem Mac noch die App an und machen deshalb wenig Spass bei Einrichtung und Bedienung. Außerdem erschwert dies die Einrichtung des Mesh-Netzwerks was eigentlich der große Mehrwert des neuen Systems ist und als Hauptgrund für dieses Upgrade von einem älteren devolo-System darstellt.

Wie schlägt sich das devolo dLAN Magic 2 WiFi im Alltag?

An der eigentlichen Funktion des Adapter-Sets gibt es nichts zu meckern. Das Internet über dir Stromleitung ist einfach eingerichtet und die zur Verfügung stehenden Geschwindigkeiten sind phänomenal.
Bei mir zuhause erreiche ich teilweise Geschwindigkeiten von bis 830 Mbit/s im Wohnzimmer und selbst im verwinkelten Schlafzimmer kommen immer noch um die 660 Mbit/s an – trotz Störeinflüsse wie eingesteckte Netzteile von Fernseher, Smartphone und Co. Dies gelingt aber nur wenn man die Adapter direkt in die Steckdose an der Wand anschließt. Durch den integrierten Steckdosenplatz verliert man diesen aber nicht und der Strom wird durchgeschliffen

Verantwortlich für die hogen Geschwindigkeiten ist der sogenannte G-hn-Chip den Devolo als erster europäischer Hersteller überhaupt eingesetzt hat. Dieser soll Durchsatzraten von bis zu 2.400 Mbit/S ermöglichen.

Bei eingerichtet Mesh-Funktion lassen sich zudem Airtime Fairness und Band Steering nutzen. In meinem Schlafzimmer wurde mein iPhone Xs Max gegenüber meinem iPad Air 2 durch die Verwendung des aktuelleren Modems zuverlässig immer bevorzugt. Trotzdem war das Surfen mit dem iPad Air 2 im Welten schneller als ohne Magic 2 WiFi. Das Unternehmen hat also ganze Arbeit geleistet und bis hierher würde es auch keine Kritik geben.

Doch leider gibt es in unregelmäßigen Abständen unerklärliche Verbindungsabbrüche von ca. 45 bis 90 Sekunden in denen keines meiner Geräte eine Internetverbindung aufbauen kann bzw. die Leistung massivst einbricht.

Aufgefallen ist mir das durch Laden von App- und Softwareupdates. Dabei war es egal ob ich meine Xbox One S, Apps für das iPad oder mein altes iPhone 5S aktualisiert habe: Jedes Mal brach die Performance signifikant ein und die übrigen Geräte hatten trotz vollem W-Lan-Empfang keine Verbindung ins Internet.

Leider trat dieses Phänomen auch zeitnahe beim Streaming von Netflix auf während ich mit dem MacBook Air im Internet surfte was zu einiger Frustration bei meiner Frau und mir führte. Es ist schon sehr ärgerlich wenn mittem im Buchungsprozess für ein Flugticket auf einmal keine Verbindung mehr ins Internet vorliegt und im schlimmsten Fall die Buchung deshalb fehlschlägt und man von vorne anfangen muss.
Am Stromkreis kann es nicht liegen denn mit dem direkten Vorgänger devolo dLAN 1200 gab es diese Probleme nie. Auch an der Anschlusskonfiguration kann es nicht liegen denn das Magic 2 WiFi ersetzte 1:1 den zurvor verwendeten Vorgänger. Selbstverständlich habe ich vor und während des Test regelmäßig über die Softwareaktualisierung nach neuer Firmware suchen lassen.

Vielmehr vermute ich eine wie auch immer geartete Empfindlichkeit des G.hn-Chipsatzes welcher sehr nervös auf Interferenzen zu reagieren scheint. Alleine im Wohnzimmer sind zwei MacBook-Modelle, zwei iPhone-Modelle, zwei Apple Watch-Modelle, ein Smart TV, eine Apple TV 4k und ein iMac über W-Lan mit dem Netzwerk verbunden wenn wir beide zuhause sind. Ich kann diese Vermutung nicht eindeutig technisch belegen doch aufgrund des Ausschlussverfahrens sowie der korrekten Funktionsweise des Vorgängers bleiben nicht mehr allzuviele Optionen offen – was angesichts des Preises einfach nicht passieren darf.
Eine ganz klare Einschränkung hat der neue G.hn-Chip allerdings ziemlich eindeutig und das ist die nicht vorhandene Kompatibilität mit den älteren devolo dLAN-Adaptern. Diese nutzen den Standard Homeplug-AV und sind deshalb nicht mit der neuen Magic-2-Serie kompatibel. Technisch mag das sicherlich begründbar sein doch kundenpolitisch ist das eine absolute Vollkatastrophe wie die zahlreichen negativen Rezensionen im iOS App Store belegen.

Immerhin kann mein beide Systeme gleichzeitig betreiben doch wer will das schon. Zudem sollte man dann immer im Hinterkopf haben, dass zwei unterschiedliche System auch immer ein Potenzial für eventuelle Störungen beinhalten was für mich keine befriedigende Lösung wäre.

Fazit

„Hochmut kommt vor dem Fall“ – selten hat ein Sprichwort zu einem meiner Reviews so gut wie hier gepasst.

devolo ist das seltene Kunststück gelungen, ein neues Produkt mit sinnvollen Verbesserungen durch nicht nachvollziehbare Produktentscheidungen und schlechter Software unattraktiver als seinen Vorgänger zu machen.

Wir haben auf der einen Seite eine tolle Verarbeitungsqualität und richtig gelungene Produktmerkmale was devolo auch schon in der Vergangenheit ausgezeichnet hat. Auf der anderen Seite jedoch haben wir eine so unfassbar schlechte App die zudem nach dem Download noch für zusätzliche Verwirrung sorgt. Außerdem hat devolo nach knapp 9 Monaten immer noch nicht sein „Mobile-First“ versprechen eingehalten denn die App leitet bei nahezu allen Menüpunkten auf ein Webinterface weiter.

Nun kann man argumentieren, dass dich das System für den Aufbau eines dLAN-Netzwerks ja grundsätzlich ohne die App einrichten und betreiben lässt. Ohne App widerum lässt sich allerdings die Mesh-Funktion nicht wirklich komfortabel einrichten und die ist in meinen Augen der zentrale Kaufgrund. Angesichts des Preises von knapp 290,00€ für das von mir getestete Starterkit mit insgesamt drei Adaptern eine sehr hohe Bürde – zumal jeder weitere Adapter mit 129,99€ zu Buche schlägt.

Außerdem gibt es mit Google WiFi für Mehs und den Powerline-Adaptern von AVM ebenbürtige Konkurrenz auch wenn keiner der zwei die Kombination aus beiden Welten, nämlich schnelles Mehs und schnelles dLAN, zurzeit anbieten kann

Wer den Preis nicht scheut und dazu die bisher schnellste Geschwindigkeit für sein dLAN-Setup haben will kommt um das Magic 2 WiFi von devolo nicht herum – und vielleicht bekommen wir doch noch eine gescheite App zu sehen. Über den nachfolgenden Link könnt Ihr das getestete Starterkit direkt via Amazon erwerben

 

Macht´s gut und bis zum nächsten Mal hier auf dem appletechnikblog, Euer Patrick

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