Hallo und herzlich willkommen zu einem neuen Beitrag auf meinem Blog,
im vergangenen Herbst aktualisierte Apple neben dem Mac mini auch etwas überraschend das MacBook Air und spendierte dem Gerät vor allem das zeitgemäße Retina-Display sowie einen aktuellen Intel-Chip aus der achten Generation.
Dabei fragten sich nicht Wenige, mich eingeschlossen, ob und wo überhaupt noch ein Platz in der Produktpalette der mobilen Mac-Modelle für das neue MacBook Air ist?
Um diesen Ansatz verstehen zu können werfen wir einen kurzen Blick zurück. Es war im Jahr 2008 als Steve Jobs höchstselbst das MacBook Air aus einem DIN A4 Umschlag herauszog und es voller Stolz als das dünnste & leichteste Notebook der Welt vorstellte. In der Tat war es damals mehr als beeindruckend und fand schnell bei Studenten und Texter seine Beliebtheit auch wenn die ersten beiden Generationen mit einigen Schwächen zu kämpfen hatten – vor allem der vergleichsweise hohe Preis sowie die geringe Speichergröße von 64 GB waren zu Anfang eine höhe Hürde.
Doch das ikonische Keildesign mit dem Aluminiumbody, welcher eine unglaubliche Verarbeitungsqualität aufzeigte, war einfach sexy.
Doch spätestens mit der dritten Generation in Kombination mit einer Preissenkung eroberte sich das MacBook Air endgültig seinen Platz in der Produktpalette.
Jedoch pflegte Apple das MacBook Air ab 2012 mit der Einführung des Retina-Displays im MacBook Pro 13″ und 15″ nur noch sehr halbherzig und spätestens mit der Vorstellung des 12″ MacBook, ebenfalls mit Retina-Display, sahen viele die MacBook Air Reihe am Ende.
Doch nicht nur in den eigenen Reihen war die Gefahr allgegenwärtig auch die Konkurrenz baute immer schlankere, leichte Geräte mit oftmals nominell deutlich leistungsfähigerer Hardware wie dem Dell XPS 13″ bspw.”
Die Frage die sich nun also stellt ist Folgende: Warum habe ich mir als Besitzer eines 12″ MacBook das neuen MacBook Air Retina 2018 gekauft?
Diese Frage wurde mir mehrfach gestellt und bevor ich sie beantworte, schauen wir uns das neue MacBook Air etwas genauer an. Ich habe mich für das MacBook Air in Space-Grey mit 8 GB RAM und einer 256 GB SSD entschieden welche Apple zu einem Listenpreis von 1599,00€ verkauft. Neben dem erwähnten Display, RAM und SSD verbaut Apple hier noch einen Intel Core i5 der achten Generation (Intel Core i5-8210Y) als Dual-Core Variante mit einem Basistakt von 1,6 GHz welcher bei Bedarf auf einem Taktfrequenz von 3,6 GHz. Die weiteren technischen Specs in einer kurzen Übersicht:
ZDF – Zahlen Daten, Fakten
- 13,3″ 16:10 IPS Retina-Display, 2560 x 1600 Pixel 227 PPI mit sRGB Farbraum und max 400 Nits Helligkeit
- Intel UHD Graphics 617 m. 1536 MB Speicher, bis zu zwei externe Display mit 4k und 60 Hz können angeschlossen werden
- 8 GB LPDDR3 RAM m. 2133 MHz
- 256 GB SSD
- 2x Thunderbolt 3 m. bis zu 40 Gbit/s
- 3,5 mm Klinkenanschluss
- Butterfly-Tastatur der dritten Generation
- T2 Sicherheitschip
- Touch ID
- 1,24 kg Gewicht
- bis zu 12 Stunden Akkulaufzeit
Verpackung & Inhalt
Über die Verpackungen aus Cupertino ist schon hinlänglich alles gesagt und alles geschrieben worden und doch ist es jedesmal wieder auf´s Neue ein Erlebnis.
Im Karton selbst erwartete mich das MacBook Air nach dem Abheben des Deckels, wie üblich in die obligatorische Folie eingepackt.
Direkt darunter ist der übliche Start-Guide sowie das USB-C Netzteil, bestehend aus dem Powerplug sowie dem zwei Meter langen USB-C auf USB-C Kabel. Das Verlängerungsstück ist leider nicht mehr im Lieferumfang dabei; wird aber separat von Apple für 25,00€ angeboten.
Etwas überrascht war ich von den obligatorischen Apple-Logo Aufklebern; diese waren nämlich wie das Gerät in Space-grey gehalten.
Damit hat sich der Lieferumfang auch schon erschöpft; einen Adapter um Festplatten oder USB-Sticks mit normalen USB-Anschluss anzuschließen sucht man vergebens. Hierfür wird, wie nun wie bei allen anderen aktuellen Modellen, ein entsprechender Adapter benötigt. Gleiches gilt auch für das Auslesen einer SD-Karte. Denn das schlankere Design des neuen MacBook Air forderte auch hier seinen Tribut.
Design und Verarbeitungsqualität
Das neue MacBook Air 2018 folgt in der Designsprache mit dem keilförmigen Design seinem direkten Vorgänger und ist dennoch als eigenständiges Gerät erkennbar.
Das liegt vorrangig an dem kompakteren Design welches Apple durch die deutlich dünneren Displayränder erzielen konnte. Unterstrichen wird das zudem durch die beiden neuen Farben Space-Grau und Gold; Letzteres war bisher dem 12″ MacBook vorbehalten. Last but not least leuchtet auch hier der Apfel nicht mehr und wurde auch ein Hochglanzlogo ersetzt. Die Gemüter streiten noch immer darüber; persönlich finde ich das leuchtende Apfel-Logo irgendwie cooler.
Bei der Verarbeitungsqualität gibt es nichts zu meckern. Das Gerät fühlt sich durch das Aluminium-Gehäuse wie aus einem Guss einfach extrem hochwertig an. Dabei hat Apple bei der Fertigung des Gehäuse neue Wege beschritten und fertigt den Body des MacBook Air zum ersten Mal aus 100% recycelten Aluminium. Das ist schon eine Ansage und wird angesichts der wirklich guten Stabilität des Gehäuses nochmal beeindruckender.
Man muss allerdings festhalten, dass Apple ganz offensichtlich an den Limits angekommen ist. War es früher ohne große Probleme möglich, das Display mit einem Finger anzuheben gestaltet sich das aufgrund der vergleichsweise leichten Baseunit durch das fehlende Gegengewicht nun etwas schwieriger.
Das Scharnier selbst ist wirklich gut justiert und das Display bleibt auch mit einem Case selbst bei großen Aufstellwinkeln (maximaler Aufstellwinkel von knapp 135 Grad) in der eingestellten Position!
Drei Dinge sind mir übrigens noch ins Auge gefallen:
Das neue MacBook Air hat nun dieselbe Stellfläche wie die 13″ MacBook Pro-Modelle und am Scharnier ist das MacBook Air sogar geringfügig dicker. Außerdem ist das Trackpad nun genauso groß wie in den Pro-Modellen
Das Display und ein entscheidendes Update
Um es gleich vorweg zu nehmen, das nun verbaute Retina-Display war mehr als überfällig. Zu antik wirkte das Display im alten MacBook Air mit seinen absurd dicken Displayrändern und der veralteten Auflösung von 1440 x 900 Pixeln und der verwendeten TN-Technologie.
Nun kommt auch hier endlich ein Retina-Display mit einer Pixeldichte von 227 PPI zum Einsatz und wird Apple´s eigenem Anspruch gerecht. Jedoch hat Cupertino hier im Vergleich zu den MacBook-Pro Modellen gespart und das sollte nicht vergessen werden.
Während die Profi-Geschwister nämlich den erweiterten Farbraum P3 bei einer Helligkeit von 500 Nits abdecken kommt das neue MacBook Air lediglich auf die volle Abdeckung des sRGB-Farbraums bei einer maximalen Helligkeit von 400 Nits. Erste Test wiesen hier einen Wert von 300 Nits aus; erst das letzte Update auf macOS 10.14.4 brachte die nun erzielten 400 Nits Helligkeit.
Verzichten muss man zudem auf die aus dem iPhone bekannte True Tone Funktion des Displays welche ebenfalls den Pro-Modellen mit Touch Bar vorbehalten bleibt.
Unter dem Strich ist es trotzdem ein wirklich gutes Display. Schriften sehen gestochen scharf aus und auch die Farben kommen gut und natürlich rüber.
Der Durchschnittsuser wird keine großen Unterschiede zu den Pro-Modellen erkennen.
Das liegt aber auch an der ab Werk sehr guten Kalibrierung des Display womit zumindest für den semiprofessionellen Einsatz Colour-Grading Arbeiten möglich sind zumal hier noch einen kleinen Spielraum zwecks Optimierung hat.
Vor allem aber macht sich das etwas größere Display im Arbeitsalltag im Vergleich zu meinem bisherigen 12″ MacBook deutlich bemerkbar. Der Zugewinn von 1,3″ mag sich nicht nach viel anhören sind in der Praxis aber eben 3,3 cm Mehr an Bildschirmdiagonale. Diese sorgen dafür, dass ich bei WordPress im Splitscreen eben nicht mehr ständig die Toolbar ausblenden muss. Das nervte auf Dauer doch extrem, wenn ich während des Schreibens schon verschiedene Testpassagen layouten wollte.
Die Leistung und das Dilemma bei Intel
Als Recheneinheit kommt hier der äußerst sparsame Intel Core i5-8210Y zum Einsatz welcher Strenggenommen eine etwas aufgebohrte Variante des Intel m-Chips mit nominell passiver Kühlung aus dem 12″ MacBook ist. Dementsprechend ist es der langsamste Chip von Intel aus der aktuellen Generation welcher im 14 nm-Verfahren gefertigt wird. Der größte Unterschied neben der Ausstattung als Dual-Core dürfte der zusätzliche Lüfter sein. Damit will Apple die Leistungsausbeute der CPU steigern.
Das gelingt ehrlich gesagt eher semigut wie diverse Test zeigen. Im Benchmark kommt das MacBook Air im Single-Core auf knappe, solide 4200 Punkte als Mittelwert. Im Multi-Core Score sind wir bei etwas über 7800 Punkten.
Das sind nur knapp 10-15 mehr Leistung als das 12″ MacBook aus 2017 bzw. über dem alten MacBook Air. Gegenüber meinem 12″ MacBook aus dem Frühjahr 2016 sind es auch nur knapp 26% mehr Leistung – bei drei Generationen an Chip-Design dazwischen.
Grob gesagt liegt das vor allem an der recht konservativen Ansteuerung des verbauten Lüfters welcher zudem auch nicht direkt kühlt sondern nur die Luftzirkulation verbessern soll. Da ist streng genommen eine passive Kühlung die Apple hier anstrebt
Traditionell gibt Cupertino nämlich dem Prozessor viel Spielraum und nutzt die thermischen Grenzen, die Intel empfiehlt, nahezu vollumfänglich aus.
Deshalb wird die CPU recht schnell heiß und wird, um eine Überhitzung zu vermeiden, entsprechend gedrosselt. Damit geht ein spürbares Absacken der Systemleistung einher welches sich erst nach Einsetzen des Lüfters etwas erholt. Doch das dauert etwas und ist zudem mit vergleichsweise hohen Geräuschpegel verbunden.
Anmerkung des Redakteurs:
“Um diesen Umstand etwas entgegen zu wirken, habe ich Macs Fan Control installiert. Mit diesem Tool kann ich den Lüfter manuell ansteuern bzw. Parameter festlegen nach denen der Lüfter anspringen soll. Ich habe hier einen sensorbasierten Wert, basierend auf CPU Core 2, ausgewählt. Ab einer Temperatur von 42°C springt der Lüfter also an.
Die Kühlung wird also etwas effizienter und das Gerät kann besser mit Lastspitzen umgehen. Das die CPU auf langfristige Sicht zudem etwas geschont wird ist ein netter Nebeneffekt. Deshalb stört es mich auch nicht, dass die Akkuleistung um ca. 5% niedriger ausfällt.”
Trotzdem ist das Gerät keinesfalls langsam, nur holt sich das neue MacBook Air die Geschwindigkeit über die fest verbaute SSD mit dem PCI-Espress-Anschluss.
Die Schreibrate ist mit knapp unter 1000 Mb/s flott unterwegs allerdings nicht die Schnellste SSD die Apple zurzeit verbaut.
Die Leseraten mit etwas über 2000 MB/s sind dagegen mehr als ordentlich und geben dem MacBook deshalb während des alltäglichen Arbeitens eine gute Performance – wenn man sich für die 256 GB- Version und dem verbundenen Aufpreis von 250,00€ entscheidet.
Das liegt an den Speicherblöcken der fest verlöteten SSD; die 128 GB-Version weist nämlich nur vier davon aus und ist sowohl beim Schreiben als auch beim Lesen dadurch deutlich langsamer was sich im Alltag definitiv bemerkbar macht.
Bei einigen Aufgaben wie beispielsweise der Installation von Programmen oder krassem Multitasking mit 20-30 geöffneten Browsertabs etc. kommt das Gerät manchmal ins leichte Stocken was angesichts des Preises doch überrascht. Doch grundlegend ist die Performance für mich mit WordPress, Apple Mail, Safari mit max. 10 offenen Tabs und Spotify im Hintergrund performant genug – der SSD sei Dank.
Die geringe Gehäusetiefe mit dem Anspruch, eine möglichst lange Akkulaufzeit zu gewährleisten, erweisen sich hier als Flaschenhals für Apple. Intel musste bekanntermaßen mehrfach seine Chip-Entwicklung überarbeiten und kann nun mehr als offensichtlich das Entwicklungstempo von Apple nicht mehr mitgehen. Das Paradoxe daran ist, dass Apple noch auf Intel als Chip-Lieferant angewiesen ist, da die eigenen ARM-Prozessoren theoretisch zwar einsetzbar sind (man beachte die Leistung des A12x Fusion im iPad Pro 2018) das OS allerdings nicht ohne Weiteres auf ARM umgeschrieben werden kann. Doch die Chips von Intel erweisen sich bei bestimmten Leistungen als zu stromintensiv und erzeugen zuviel Abwärme. Dementsprechend war die Chipauswahl für das neue MacBook Air sehr begrenzt und dürfte der Hauptgrund sein, warum Apple hier keinerlei Konfigurationsmöglichkeit zur Verfügung stellt.
Noch ein Wort zur verbauten Grafikeinheit. Zum Einsatz kommt hier eine Intel UHD 617, die ein direkter Nachfolger der Intel UHD 615 ist.
Intel verbaute hier 24 Recheneinheiten und integrierte einen Video-Encoder. Damit wird die CPU bei der Wiederwiedergabe entlastet, auch 4k Content kann absolut ruckelfrei abgespielt werden.
Mittels Pixelmator Pro und Affinity Photo lassen sich auch Biulder mit einem mehr als ordentlichen Ergebnis bearbeiten. Für den digitalen Nomanden reicht das meiner Meinung nach vollkommen aus. Wenn ich bessere Bildqualität benötige kann ich zudem noch auf mein iPad Pro zurückgreifen welches ja den P3-Farbraum unterstützt und mit dem A10X Fusion keinesfall schwach motorisiert ist.
Selbst das Schneiden von 4k Videos ist ohne großes Ruckeln möglich jedoch nimmt der Export ordentlich Zeit in Anspruch. Das ist allerdings auch nicht das primäre Einsatzgebiet des neuen MacBook Air 2018.
Überflüssig zu erwähnen, das eine Grafikleistung quasi nicht vorhanden ist. Für eine Runde Moorhuhn zum Entspannen im Büro reicht es trotzdem.
Tastatur und Trackpad
An der Tastatur scheiden sich nach wie vor die Geister. Den jahrzehntelang bewährten Scherenmechanimus löste Apple erstmals im Jahr 2015 durch einen sogenannten Butterfly-Mechanismus mit damaligen Einführung des 12″ MacBook ab. Für Apple liegen die Vorteile ganz klar auf der Hand. Durch den deutlich geringeren Hub von nur noch knapp 2-3 mm lässt sich die Tastatur deutlich platzsparender in das Gerät einbauen und ermöglicht somit signifikant dünnere Geräte.
Die Kehrseite ist allerdings ein vergleichsweise hartes Tippgefühl wodurch das Schreiben darauf auch deutlich mehr Lärm erzeugt. Viel gravierender ist allerdings die Anfälligkeit gegen Dreck, genauer gesagt gegen kleine Krümmel. Doch auch die Hautschuppen können über die Dauer dafür sorgen, dass sich einzelne Tasten verklemmen. Das Netz sowie Apple´s eigenes Supportforum ist voll mit Meldungen darüber. Auch mich hat es mit meinem 12″ MacBook erwischt weshalb dieses Gerät nun bei Apple zur Reparatur im Store in Hannover ist; die aufmerksamen Leser wissen das ja durch Instagram.
Deshalb entschied sich Apple aus den genannten Gründen auch dem MacBook Air die dritte Version seiner Butterfly-Tastatur zu spendieren. Hierbei hat Apple direkt unter dem Keyboard eine dünne Membran verbaut die zwei Funktionen erfüllen soll.
Erstens soll die Geräuschentwicklung beim Tippen reduziert werden da die Tasten nicht mehr mit voller Wucht auf den Unterbau aufschlagen. Tatsächlich ist die Tastatur im direkten Vergleich zum 12″ MacBook leiser. Nicht sehr viel leiser doch hörbar. Zudem wird das Tippen selbst etwas angenehmer, weil weicher.
Zweitens soll die Membran das Eindringen eben jener Hautschuppen und anderer Schmutzpartikel in den eigentlichen Mechanismus unterbinden um das Festklemmen der Tastatur zu verhindern.
Erfahrungsberichte anderer User auf Reddit und Co zeigen, dass dies nur bedingt gelingt. Auch die dritte Version ist nach wie vor gegen Schmutz anfällig. Zwar nicht mehr ganz so extrem doch anfällig bleibt anfällig. Für Notebooks dieser Preisklasse für mich ein absolutes No-Go!
Über absolut jeden Zweifel erhaben ist die Beleuchtung der Tastatur. Unter jeder einzelnen Taste verbaut Apple eine einzelne LED die eine punktgenaue Ausleuchtung vornimmt. Da schimmert nichts großartig zu den angrenzenden Tasten über.
Auch die 12-stufige Helligkeit weiß dabei zu gefallen.
Kurzum, kein anderer Hersteller erreicht meiner Meinung nach dieses Niveau
Die Größe des Trackpads hat Apple an seine Pro-Modelle angepasst was somit knapp 30% mehr Fläche bedeutet. Denn Sinn dahinter verstehe ich zwar nicht so ganz doch das tut dem Trackpad keinen Abbruch. Nach wie vor ist die Qualität hinsichtlich Verarbeitung & Präzision für mich absolut unerreicht. Die Kombination aus verätztem Glas in Kombination mit dem Vibrationsmotor, welcher das Drücken simuliert, sind der Wahnsinn. Jedwede Wisch- oder Streichgeste wird direkt ausgeführt was auch für einen Tipp darauf gilt. Die Meisterleistung bleibt beim Trackpad aber die sogenannte Force-Touch Funktion. Hier simuliert der Vibrationsmotor einem das Drücken des Trackpads obwohl man dieses gar nicht gedrückt hat – 3D Touch auf dem iPhone funktioniert eigentlich nach dem gleichen Prinzip
Mehr Sicherheit und Touch ID dank des T2-Chips
Während mich die Tastatur nur bedingt überzeugen kann ist eine Veränderung am Keyboard für mich Gold wert und mit einem echten Mehrwert versehen.
Apple verbaut nun auch hier einen Touch ID Sensor auf der rechten Seite der Funktionstastenleiste womit das MacBook Air mittels Finger entsperrt werden kann, Logins ohne Passworteingabe ermöglicht werden und sich Einkäufe schnell und unkompliziert bezahlen lassen.
Möglich macht das der eigens entwickelte Sicherheitschip von Apple welcher hier in Version T2 vorliegt und das System, analog wie der Secure Enclave auf dem iPhone, hermetisch abriegeln soll.
So überwacht der T2-Chip nämlich den gesamten Startvorgang, verschlüsselt das System in Echtzeit, überwacht die Zugriffe auf das integrierte Mikrofon und die FaceTime HD- Kamera ( die mit lächerlichen 720p daherkommt und nichts weiter als eine Zumutung ist) und kann sich, wie oben erwähnt, für Bezahlvorgänge nutzen lassen.
Cupertino betont dabei, dass insbesondere die Trennung des Mikrofons auf Hardware-Ebene vorgenommen wird um auch bei geschlossenem Deckel jeglichen Versuch eines unbemerkten Lauschangriffs zu unterbinden. Ferner kann keinerlei Software, auch wenn sie mit Kernel- und Rootrechten ausgestattet ist, auf den T2 zugreifen
Doch das ist noch nicht alles!
Der T2 Chip entlastet zudem das System da er die Wiedergabe von 4k Videos mit dem hauseigenen Format HEVC-Format konvertieren und wiedergeben kann. Dadurch kann sich der Chip von Intel auf die Rechenaufgaben konzentrieren und das System arbeitet flotter.
Akkulaufzeit
Cupertino verbaut einen 4420 mAh starken Akku der im Alltag tatsächlich nahe an die von Apple versprochenen Werte von bis zu 12 Stunden Laufzeit heran reicht. So konnte ich ohne Probleme mit geöffnetem WordPress, iA Writer, Spotify und diversen offenen Tabs in Safari bequem einen Arbeitsalltag meistern. Auch das Bearbeiten von Fotos mithilfe der Fotos-App sowie Pixelmator Pro war ohne größere Zeiteinschränkung möglich.
Geht der Akku zur Neige, lädt man das MacBook Air über das mitgelieferte USB-C Netzteil wieder auf. Das Kabel ist erfreulicherweise zwei Meter lang, sodass sich eigentlich jede Distanz zu einer Steckdose überbrücken lässt. Warum Apple aber angesichts des großen Akkus nur ein 30 Watt Netzteil ausliefert ist für mich auch angesichts des Preises ein absolutes Rätsel.
Dieses ist meiner Meinung nach viel zu schwach dimensioniert und dementsprechend dauert es auch gute dreieinhalb Stunden bis das MacBook Air wieder voll aufgeladen ist. Der Vorgänger wurde übrigens noch mit einem 45 Watt Netzteil ausgestattet
Deshalb lade ich mein MacBook Air 2018 mit einem Multiport-USB-Netzteil von Anker mit 60 Watt auf was einfach deutlich schneller vonstatten geht
Dies & Das und die Anschlüsse
Apple verbaut nun auch im neuen MacBook Air Stereolautsprecher die sich links und rechts von der Tastatur befinden. Diese erzeugen einen für das dünne Gehäuse überraschend dynamischen Sound und können mit ein wenig Tiefgang glänzen ohne das man hier von echtem Bass sprechen kann.
Trotzdem kann man das Hotelzimmer passabel beschallen, sofern man sich mit zwei Drittel der maximal möglichen Lautstärke begnügt.
Alles darüber hinaus wird einfach sehr unsauber und fängt an zu plärren.
Links hat Apple zwei USB-C Anschlüsse mit Thunderbolt 3 max. Datendurchsatzrate von 40 Gbit/s) verbaut welche natürlich abwärtskompatibel sind.
Durch den Einsatz von Thunderbolt 3 ließe sich sogar in der Theorie mit einer sogenannten eGPU (also einer extern angeschlossenen Grafikkarte) die Grafikleistung signifikant steigern. Jedoch liegen solche eGPUS noch bei um die 800,00€ und laufen zudem noch nicht 100% zuverlässig. Überflüssig zu erwähnen, dass die verbaute CPU der Flaschenhals wäre und mit dem Aufpreis man sich auch gleich ein MacBook Pro kaufen kann.
Die Übertragungsgeschwindigkeit für einen USB-Transfer liegt übrigens bei 10 Gbit/s.
Auf der rechten Gehäuseflanke hat Apple einen 3,5 mm Klinkenanschluss verbaut mit dessen Hilfe sich externe Lautsprecher oder ein Mikrofon anschließen lassen.
Natürlich hat Apple noch drahtlose Technologien wie W-Lan AC und Bluetooth 4.2 (leider kein Bluetooth 5.0) verbaut mit dessen Hilfe sich beispielsweise mit AirDrop Dateien zwischen dem MacBook Air und einem iPhone ohne eine Internetverbindung austauschen lassen.
Apples Preisstrategie – an Unverfrorenheit nicht zu überbieten
Das mit dem verbauten Retina-Display Apple den Einstiegspreis von ehemals 1099,00€ nicht halten wird war eigentlich abzusehen und doch ist die Preisgestaltung sehr merkwürdig – um es vorsichtig auszudrücken.
Cupertino erhöhte den Basispreis mit nicht mehr zeitgemäßen 128 GB SSD und 8 GB RAM um satte 250,00€ von 1099,00€ auf nun 1349,00€. Für nur 100,00€ kann der Kunde allerdings zum 12″ MacBook greifen – beide Geräte liegen in der Perfomance fast gleichauf . Dort erhält der Kunde aber mit 256 GB eben doppelt so viel Speicher!
Die gleiche Rechnung lässt sich auch mit der Ausstattung auf 256 GB SSD im MacBook Air und dem 12″ MacBokk mit 512 GB SSD aufstellen
Richtig absurd werden die SSD-Preise allerdings bei den weiteren Upgrade-Optionen bezüglich der SSD.
Für 512 GB verlangt Apple nochmals ordentliche 250,00€ Aufpreis und richtig grotesk wird es für 1,5 TB – hier will man in Cupertino 1.125,00€ mehr haben – das entspricht hier knappe 0,75€ pro GB.
Nur zum Vergleich: Die Samsung Evo 970 Plus m. 1 TB bei einer Lesegeschwindigkeit von bis zu 3.400 Mbit/s liegt bei 216,00€ was einem Preis-Leistungsverhältnis von 0,22€ pro GB entspricht.
Apple ist hier also mehr als dreimal so teuer und das auch nur wenn man sich für die größtmögliche Speicherausstattung entscheidet. Will man lediglich den Speicher von 128 GB auf 256 GB verdoppeln, zahlt man fast 1,00€ mehr pro weiteres GB – Apothekerpreise haben eine völlig neue Bedeutung gewonnen.
Natürlich ist Apple im direkten Vergleich immer etwas teurer gewesen doch wir haben das Jahr 2018/2019 und die Datenmengen werden eben immer größer. Da muss eine nicht mehr zeitgemäße Ausstattung bzw. eine absolut überhöhte Preispolitik für mehr Speicher deutlich angesprochen werden.
Im Vergleich dazu nehmen sich die 240,00€ für die Verdopplung des Arbeitsspeichers von 8 GB auf 16 GB RAM nahezu bescheiden aus. Da er, wie üblich bei Apple, fest auf dem Mainboard aufgelötet ist, sollte man sich vorher im Klaren sein wie viel RAM man braucht. Da mein MacBook Air vorranging als Schreibmaschine dient reichen mir die 8 GB RAM aus und ich das Geld investierte ich lieber in die größere Festplatte
Fazit
Das MacBook Air hat seinerzeit im Jahr 2008 die Leute bezüglich Größe und Gewicht ins Staunen versetzt. Dies mag die Neuauflage aus 2018 nicht mehr zu erreichen. Zum Einen hat Apple mit dem 12″ MacBook starke Konkurrenz im eigenen Haus, was Größe, Gewicht und Leistung angeht, zum anderen bauen auch andere Hersteller mittlerweile richtig gute kompakte Notebooks.
Persönlich habe ich den Umstieg aus drei Gründen vollzogen. Da wäre zum einen das etwas größere Display welches sich beim Arbeiten einfach durch mehr Fläche bemerkbar macht.
Dann wäre da noch die verbesserte Tastatur die einfach leiser ist. Beim mir ist das Gold wert denn Jeder sagt mir immer wieder, das ich auf meine Tastatur einhämmere. Den verbesserten Schutz nehme ich gerne mit.
Den größten Vorteil bietet mir aber der integrierte Touch ID Sensor auf dem Keyboard. Das Entsperren des Laptops sowie meine ganzen Logins im Browser und Programme mit sensiblen Nutzerdaten gehen einfach soviel schneller vonstatten. Eine richtige Erleichterung ist aber das Installieren neuer Software, da ich nicht mehr mein, zugegeben, wirklich langes Passwort eintippen muss. Deshalb nehme ich das gestiegene Gewicht von knapp 300 Gramm auch gerne in Kauf.
Eine uneingeschränkte Empfehlung kann ich dennoch nicht aussprechen. So liegt beispielsweise das 12″ Macbook nur 100,00€ über der Einstiegskonfiguration des neuen MacBook Air bietet dafür aber von vornherein gleich 256 GB Speicher bei der SSD an. Auch das 13″ MacBook Pro ohne Touch Bar ist mit weiteren 50,00€ Aufpreis zu nahe am MacBook Air dran bietet aber für das verschwindend geringe Mehrgewicht die deutlich leistungsstärkeren Komponenten hinsichtlich CPU und Grafikkarte.
Man sollte sich im Vorfeld also sehr genau Gedanken machen wofür und wie man das neue MacBook Air einsetzen will und dann auf jeden Fall nach Angeboten Ausschau halten.
Wie im Abschnitt Preis schon angedeutet macht Apple sich mit seiner preislichen Platzierung das Leben unnötig schwer und nimmt dem Air wahnsinnig viel an Attraktivität.
Mein Gerät mit 256 GB SSD und 8 GB RAM habe ich für unter 1399,00€ erworben was ich als angemessenen Preis empfinde. Oder anders gesagt, die von Apple veranschlagten 1599,00€ sollte man auf gar keinen Fall bezahlen sondern dann lieber etwas warten; diverse Händler sowohl im Netz als auch stationär bieten das Geräöt immer mal wieder etwas günstiger an.
Erhältlich ist das Gerät übrigens in den drei Farben Silber, Space-Grey sowie Gold welches, je nach Lichteinfall, dem Rosegold des 12″ MacBook ähnelt
Wer nach diesem Test Lust auf das neue MacBook Air 2018 hat kann sich das Geräte gerne mit dem nachfolgenden Link bestellen:
- MacBook Air 2018, 128 GB SSD und 8 GB RAM, Silber
- MacBook Air 2018, 128 GB SSD und 8 GB RAM, Spacegrey
- MacBook Air 2018, 128 GB SSD und 8 GB RAM, Gold
- MacBook Air 2018 256 GB und 8 GB RAM, Silber
- MacBook Air 2018 256 GB und 8 GB RAM, Spacegrey
- MacBook Air 2018 256 GB und 8 GB RAM, Gold
Für mich hat sich der Kauf in Summe dennoch gelohnt und ich bin sehr zufrieden damit. Wie schaut es denn bei Euch aus? Wer hat sich denn ebenfalls das neue MacBook Air 2018 gekauft. Schreibt mir Euer Feedback in die nachfolgenden Kommentare.
Macht´s gut und bis zum nächsten Mal hier auf dem appletechnikblog, Euer Patrick