Neues MacBook Air, neues iPad Pro und der Abgesang der Intel-Plattform

Hallo und herzlich willkommen zu einem neuen Beitrag auf meinem Blog,

 

Die vergangene Keynote in New York kann und wird man vor allem als episch und richtungsweisend bezeichnen können – und das aus vielfältigen Gründen. Doch was ist da eigentlich genau passiert bzw. was hat Apple eigentlich genau vorgestellt?

Nun ja, man kann sagen, dass Totgesagte wohl offensichtlich länger leben denn anstatt neuer iMac-Modelle hat Apple sich zwei regelrechten Dinosauriern aus seinem Produktportfolio gewidmet. In Cupertino erinnerte man sich wundersamerweise an das MacBook Air und den Mac Mini und legte dort Hand an; und wie.

Widmen wir uns zunächst einmal dem MacBook Air. Apple spendierte dem einstmals dünnsten Notebook der Welt eine Frischzellenkur die sich gewaschen hat:

  • 13,3″ Retina Display m. über 4 Mio. Pixeln
  • Intel Core i5 der achten Generation
  • Intel UHD Graphics 617
  • 8 GB LPDDR 3 RAM m. 2133 MHz (optional auf 16GB RAM erweiterbar)
  • 128GB PCIe SSD m. bis zu 3,4 Gbit/S Lese- und Schreibrate (optional auf bis zu 1,5TB erweiterbar
  • Force Touch Trackpad
  • Touch ID
  • T2 Sicherheits-Chip zur Überwachung des Bootvorgangs, sowie Mikrofon und Kamera
  • Butterfly-Tastatur der 3. Generation
  • 2x USB-C/Thunderbolt Anschlüsse m bis zu 40 Gbit/s im Thunderbolt-Modus
  • 1x 3,5 mm Klinkenanschluss
  • 720p FaceTime HD Kamera
  • Bis zu 12 Std. drahtloses Surfen
  • 1,25 kg Gewicht
  • aus vollständig recyleltem Aluminium hergestell

Auf jeden Fall fallen hier drei Dinge sofort ins Auge. Das neue MacBook Air ist nun endlich der letzte mobile Mac, welcher auch endlich ein Retina Display spendiert bekommt. Außerdem ist damit nun die Migration vom klassischen USB-A auf USB-C endgültig abgeschlossen da auch der neue Mac Mini mit USB-C kommt. Zudem haben nun alle aktuellen mobilen MacBook-Modelle nun das drucksensitive Force Touch Trackpad integriert.

Abseits davon hat Apple das neue MacBook Air lediglich auf den aktuellen Stand der Technik gehoben. Das soll nicht negativ klingen, wird allerdings bei der neuen Preisstruktur sehr interessant. Apple bietet das MacBook Air in der kleinen Konfiguration mit 128GB SSD für 1.349,00€ an, was einer Preiserhöhung von 250,00€ oder 18,5% bedeutet wobei einer derart kleine Festplatte mit 128GB weder zeitgemäß ist und nur den allerwenigsten Kunden ausreichen dürfte. Für die Verdoppelung der festverbauten SSD verlangt Apple nochmals satte 250,00€ Aufpreis und lässt damit den Preis auf 1599,00€ klettern. Dabei ist mehr als sportlich, ist das MacBook Air doch nach wie vor auch aufgrund der technischen Ausstattung eher als “Einsteigergerät” zu sehen. Völlig absurd wird die Preisstrategie aber, wenn man den Arbeitsspeicher auf 16GB RAM verdoppeln will. Da liegt die Preisdifferenz gegenüber dem MacBook Pro 13,3″ ohne Touchbar bei gerade mal 150,00€ beieiner deutlich verbesserten Grafikkarte im MacBook Pro. Absolut grotesk wird es, wenn man sich für die 1,5TB SSD im neuen MacBook Air (also Vollausstattung des MacBook Air) entscheidet – Das MacBook Pro m. Touchbar! hat zwar hier nur eine 1TB SSD (sollte aber massig ausreichen) aber dafür eine nochmals deutlich verbesserter Grafikkarte sowie zwei weiteren USB-C Anschlüsse (insgesamt also 4x USB-C) und liegt damit bei 2.989,00€, 100,00€ günstiger bei deutlich homogener Ausstattung!

Übrigens, auf den erweiterten P3 Farbraum, das True Tone Display und Bluetooth 5.0 muss man beim neuen MacBook allerdings verzichten, was die Preisgestaltung endgültig ins Lächerliche zieht…….

Und ich muss es ganz ehrlich sagen; ich war während der Keynote mehr als angetan vom neuen MacBook Air und hatte direkt den “Haben will” Impuls und freute mich schon darauf, mein treues 12″ MacBook damit abzulösen. Doch mit der Bekanntgabe der Preise ist dieses Vorhaben direkt wieder gestorben denn die sind mittlerweile nur noch eine Frechheit

Immerhin gibt es das MacBook Air nun mit Space Grau und Gold in zwei weiteren Farben….

Dann war der noch der Mac Mini – genau, was nochmal? Von Steve Jobs einstmals eingeführt um Kunden, die bereits Display, Maus und Tastatur besitzen, zu einem moderaten Preis den Einstieg bzw. Umstieg auf macOS zu ermöglichen. Die letzen Jahre hat man das aber bei Apple wohl aus den Augen verloren, denn der Mac Mini wurde sage und schreibe seit knapp 4 Jahren unverändert verkauft; zum immer gleichen Preis wohlgemerkt.

Doch nun hat man sich wohl zurück erinnert und dem Mac Mini ebenfalls ein ansprechendes Upgrade spendiert wobei das space-graue Gehäuse definitiv zu den Highlights zählen dürfte.

Ansonsten hat man den Mac Mini lediglich auf den aktuellen Stand der Technik gebracht, was sich wie folgt aufschlüsselt:

  • Intel Core i3 Quad-Core (wahlweise auch 6-Core i7)
  • 8GB LPDDR4 RAM m. SO-DIMM Sockel (selbst aufrüstbar auf bis zu 64 GB RAM)
  • 128 GB SSD auf PCIe-Basis (wahlweise auch 256 GB, 512 GB SSD, 1 TB SSD und 2 TB SSD)
  • Intel UHD Graphics 630
  • Bluetooth 5.0
  • 1x HDMI 2.0
  • 4x Thunderbolt 3 als USB-C-Port
  • 2x USB 3 als USB-A-Port (also “Standard”)
  • 1x Gigabit Ethernet
  • W-Lan 802.11ac
  • 1x 3,5mm Klinkenanschluss
  • aus recycelten Aluminium
  • Neuer Lüfter mit bis zu zweimal mehr Abwärme-Leistung

Zudem lassen sich mehrere der neuen Mac Minis in Reihe als Server bzw. als Serverfarm betreiben, was nicht ganz unspannend ist. Preislich startet der Mac Mini mit der kleinen Ausstattung, bestehend aus dem Intel Core i3 und der 128 GB SSD, bei preisgünstigen 899,00€. Jedoch erhält man hier einen geradezu kastrierten Prozessor und eine kastrierte Festplatte, die den allerwenigsten Anwendern genügen dürfte. Das Upgrade auf die 256 GB SSD für 240,00€ ist hier schon als Pflicht zu bezeichnen und damit steigt der Preis auf insgesamt 1139,00€. Display, Maus und Tastatur müssen aus dem vorherigen Bestand genutzt werden; die sind nämlich nicht inklusive. Dafür, dass der Mac Mini eigentlich einen preisgünstigen Einstieg in die Welt von macOS bieten soll, sind die Preise durchaus happig. Und ein RAM-Upgrade ist hier noch nicht mit eingerechnet; den kann man zwar auf dem freien Markt kaufen doch werden für 16 GB RAM trotzdem noch so knapp 120,00€ bis 150,00€ fällig. Voll ausgestattet lässt sich der neue Mac Mini übrigens auf einen Preis von 3.169,00€ hochtreiben – ohne den RAM auf die maximale Ausbaustufe von 64 GB zu setzen. Wohlgemerkt fehlen das Display und Co weiterhin – Nur zum Vergleich; der günstigste iMac 21″, zwar mit einer herkömmlichen 1 TB HDD dafür aber mit der stärkeren Intel Graphics 640, liegt bei 1299,00€ INKLUSIVE Bildschirm, Maus und Tastatur!

 

Der eigentliche Start der Veranstaltung waren aber ganz klar die neuen 2018er iPad Pro Modelle, was die Länge der einzelnen Sequenzen sowie die Stage Time allgemein betrifft.

Dabei waren einige Informationen schon im Vorfeld durchgesickert, wobei sich zum zweiten Mal in Folge die Beta-Versionen von iOS 12 als das große Leck erwiesen. So war die neue Form nämlich durch ein entsprechendes Icon, versteckt in den Systemtiefen von iOS 12 im Vorfeld durchgesickert, genauso wie der USB-C-Anschluss. Dieser stellt auch die endgültige Abkehr des iPad von einem Consumer- hin zu einem Pro-Gerät da, mit allen Konsequenzen. Dazu später mehr.

Äußerlich erinnert das neue iPad Pro mich zumindest ganz stark an das erste iPad, zumindest was den Rand des Gehäuses betrifft. Diesen Schliff und die Gestaltung wirkt auf den ersten Blick  wie eine exakte 1-zu-1 Kopie. Ob unfreiwillig beabsichtigt oder als Hommage gedacht; ist es so ziemlich das einzige was noch daran erinnert. Alle anderen technischen Aspekte haben seitdem in unglaublichen Dimensionen zugelegt.

Das ist nochmal eine schöne Überleitung zu dem neuen Gehäuse. Durch die deutlich schmaleren Display-Ränder konnte Apple das 12,9″ iPad insgesamt kompakter und leichter gestalten – letzteres ist sicherlich auch der “Dicke” von gerade mal 5,9 mm geschuldet. Das Display dominiert nun geradezu die gesamte Front was Apple auch passend dazu “All-Screen-Design” nennt.

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Apple konnte dies erreichen da man hier ebenfalls den Homebutton wegrationalisiert hat. Dementsprechend setzt auch das neue iPad Pro auf Face ID zur Entsperrung. Im Gegensatz zum iPhone X funktioniert das hier auch im Querformat. Sollte die Hand den Sensor verdecken, weist ein kleiner Pfeil auf den Umstand hin. Die Display-Technologie selbst beruht auf bekannten technischen Details. Wir haben hier das beste LCD-Display (Liquid Retina Display getauft) auf dem Markt mit einer Auflösung von 264ppi, erweitertem P3 Farbraum, Pro Motion Technologie m. dynamischen 120Hz und True Tone verbaut.

Das Herz des neuen iPad Pro ist der A12x Bionic welcher wie im aktuellen iPhone Xs und iPhone Xs Max natürlich im 7 nm Verfahren gefertigt wurde. Im neuen iPad Pro hat man allerdings unfassbare 10 Mrd. Transistoren untergebracht. Somit bekommt man eine Octa-Core CPU, aufgeschlüsselt in zwei Quad-Core CPU´s und Apple´s patentierter Fusion Architektur die nichts anderes als ein Usain Bolt auf anabolen Sterioden ist.

Im Detail schlüsselt sich der neue A12x Bionic somit in zwei Quad-Core CPU´s auf. Die eine CPU ist dabei als leistungsstarke Einheit bei Bild- und Videobearbeitung vorgesehen und die andere Quad-Core Einheit kommt als High-Efficiency CPU bei Alltagsaufgaben wie Mails abrufen, im Internet surfen etc. zum Einsatz. Für Face ID hat der A12x natürlich eine Neural Engine nebst einer Secure Enclave verbaut.

Das Ganze ergibt eine nahezu absurd lächerliche High-Power. Alleine die Grafik des 2018er iPad Pro ist 1000x mal schneller als das allererste iPad welches erstmals im Frühjahr 2010 der Welt vorgestellt wurde und Multitasking ist bis zu 90% schneller als noch im Vorgängermodell. Man hat hier sogar die Grafikleistung einer xBox One S zur Verfügung

Bei den Anschlüssen bricht Apple endgültig mit den Konventionen; zumindest rein technisch gesehen. Cupertino verzichtet auf den proprietären Lightning-Anschluss und setzt stattdessen aus USB-Type-C – analog zu den neuen MacBook Modellen. Damit wird man deutlich flexibler; es lassen Kameras, Ethernet-Adapter und sogar ein externes 5k Display anschließen; sogar sein iPhone kann man daran laden – vorausgesetzt, man verfügt über das passende Lightning-auf-USB-C Kabel. Andererseits versieht Apple den USB-C Anschluss mit nahezu zu denselben Restriktionen wie den Lightning-Anschluss. So lässt sich eine Kamera daran anschließen und die Bilder übertragen; mit der Kamera aufgenommene Videos hingegen verweigert auch das neue iPad Pro. Auch das Anschließen von Festplatten ist nicht möglich was elementare und vor allem selbstverständliche Dinge an einem Mac sind!

Doch nicht alles am neuen iPad Pro wurde verbessert – die Kamera fällt mir da als Erstes ein. Nominell bietet die Kamera eine Auflösung von 12 MP nebst 4k Video bei 30fps und 60fps, doch Apple hat hier leider den optischen Bildstabilisator eingespart; wodurch meiner Meinung nach der Vorteil der 60fps bei 4k wieder verschenkt wird. Außerdem gibt es im neuen iPad nur noch 5 statt der bisherigen 6 Linsen in der Kamera – wie wichtig das sein kann sieht man im aktuellen iPhone Xs Max. Durch den neuen A12X Bionic bekommt auch das neue iPad Pro das Smart HDR, wodurch beeidnruckende Aufnahmen im Gegenlicht ermöglicht werden sollen.

Dafür hat man allerdings die Konnektivität massiv in die Höhe geschraubt. Das neue iPad Pro 2018 kommt mit Bluetooth 5.0, simultanen Dualband (2,4 GHz u. 5 GHz) sowie zusätzlicher GPS-Unterstützung für das europäische Galileo- und QZSS-Satellitensystem – allerdings wie immer nur in der Cellular-Variante. Dieses ist nun auch in der Lage, Gigabit-LTE zu empfangen.

Das neue iPad Pro lässt auf der technischen Seite wenig Wünsche offen und Apple verspricht wieder einmal seine üblichen 10-Stunden-Akkulaufzeit. Dank USB-C wird es allerdings einfacher, das iPad unterwegs aufzuladen. Das eigentliche Netzteil liefert nun statt 12W endlich 18W, doch braucht das iPad immer noch sehr lange dreieinhalb Stunden um vollständig geladen zu werden.

Passend zum neuen Design, welches mir übrigens eher nicht so gut gefällt, gibt es auch ein überarbeiteten Apple Pencil sowie ein überarbeitetes Smart Keyboard Cover.

Cupertino geht hier allerdings in allererster Linie bei beiden Produkten ganz konkrete Kritikpunkte an. So bietet das neue Smart Keyboard Folio endlich auch wieder einen Schutz für die Rückseite des neuen iPad Pro und vor allem zwei Aufstellwinkel. Letzteres war beim alten Keyboard Cover nur noch nervig und vor allem alles andere als ergonomisch.

Beim Apple Pencil hat man sich mehr Mühe gegeben. Er bietet nicht nur ein neues Design durch eine abgeflachte Seite, diese hat noch eine sehnsüchtig erwartete Funktion. Damit lässt sich der Apple Pencil magnetisch an der rechten/oberen Gehäuseflanke des iPad Pro (je nachdem ob man das Gerät hochkant oder quer hält) festklippen und er wird dadurch auch geladen. Das Prinzip kennen wir schon von den Surface-Tablets von Microsoft.

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Somit unterbindet man die Gefahr des Verlierens und der Apple Pencil ist immer geladen und einsatzbereit. Beim alten Pencil konnte man den nur in der Lightning-Buchse laden wodurch der Pencil im 90° Winkel vom Gerät abstand. Das war weder ästhetisch noch sicher. Fiel das iPad einmal herunter, war mit Sicherheit der Ladeanschluss im Eimer…

Zusätzlich kann der neue Apple Pencil nun ein Doppeltippen erkennen womit man in verschiedenen Apps zwischen verschiedenen Werkzeugen bzw. Arbeitsmodi wechseln kann. Da sollte gerade in kreativen Apps für einen deutlich verbesserten Workflow sorgen da man nicht mehr einen Tip auf das Display ausführen muss.

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Mit Fug und Recht kann man sagen, dass das neue iPad Pro, wieder einmal, den Goldstandard im Tablet-Segment darstellt was Leistung und Verarbeitungsqualität darstellt respektive den bestehenden Abstand zum Wettbewerb nochmals signifikant vergrößert. Doch auch der Vorgänger, das iPad Pro 10,5, verfügte über genügend Leistung. Und genau hier ist meiner Meinung nach das Problem – die Software kann einfach nicht mit der Hardware Schritt halten. Das fiel mir bei meinem iPad Pro Review immer wieder auf und durch iOS 12 und dem immensen Leistungssprung wird diese Lücke noch weiter aufklaffen und sie letztendlich nur noch deutlicher zum Tragen kommen! Das iPad hat einen riesigen Touchscreen zum wischen und tippen; um beispielsweise in Safari eine Seite zurück zu gehen muss ich oben das entsprechende Icon antippen. Auf dem Trackpad meiner MacBooks kann ich das über eine Wischgeste definieren die von macOS selbst bereitgestellt wird.

Ob es deshalb sinnvoll ist, das neue iPad Pro preislich in ungeahnte bzw. bisher noch nie erreichte Höhen zu schrauben. Immerhin kostet das große 12,9″ iPad Pro mit 1 TB Speicher und Cellular unfassbare 2.099,00€.

Manch einer mag zwar einwerfen, dass man solch ein Gerät nicht braucht. Das stimmt, jedoch hat Apple auch die Grundkonfiguration des neuen 11″ iPad Pro um 150,00€ angezogen und verlangt für die 64 GB Variante nun 879,00€ statt vorher 729,00€. Dafür gibt es beim Vorgänger, welcher immer noch im Program ist, 256 GB Speicher. Den Aufpreis für Cellular hat Apple um weitere 10,00€ auf nun 170,00€ zusätzlich angehoben. Somit kostet auch das kleinste iPad Pro 11″ mit Cellular mehr als 1000,00€, 1049,00€ um genau zu sein.

Das kann man mit Fug und Recht als gesalzene Preise bezeichnen, zumal es hier nicht aufhört. Knapp 20% hat Apple beim neuen Apple Pencil und dem neuen Smart Keyboard Folio draufgeschlagen. Für den neuen Pencil muss man nun 135,00€ statt bisher 99,00€ (zum Marktstart waren es 109,00€) investieren. Das neue Smart Keyboard Folio schlägt mit weiteren 199,00€ für das 11″ iPad Pro zu Buche statt vorher 169,00€. Für das 12,9″ iPad Pro Smart Keyboard Folio werden nun 229,00€ statt bisher 179,00€ aufgerufen.

Das sind für mich Summen, die für mich nicht mehr argumentativ vertretbar sind. Weder für das neue iPad Pro noch für das Zubehör.

Wie oben und in meinem iPad Pro 10,5″ Review angedeutet, ist das iPad Pro nach wie vor ein Tablet mit dem man gut konsumieren kann und dessen Fähigkeiten im Arbeitsbereich bestenfalls Durchschnitt sind. Das liegt nicht an der verbauten Hardware, denn schon der A10X Fusion im 10,5″ iPad Pro ist von mir noch nie an die Grenzen gebracht worden. Es ist eher ein Mix aus iOS und bisher jämmerlichen Versuchen der Portierung leistungsstarker (Profi) Software vom Desktop auf den Mac. iOS ist und bleibt ein Smartphone-Betriebssystem. Für eine vernünftige Bedienung auf einem Touch-Display müssen die Bedienfenster entsprechend größer gestaltet werden, was wiederum Platz auf dem Bildschirm wegnimmt. Zusätzlich sind viele eigene Apps von iOS nicht konsequent auf die Displaygrößen der iPad-Modelle ausgelegt, das Beispiel mit Safari führte ich weiter oben schon aus.

Die nach wie vor mangelhafte Dateiverwaltung habe ich da noch nicht einmal konsequent doziert. Selbst das Übertragen von großen 4k-Videodateien ist de facto gar nicht möglich; es sei denn man nimmt diese mit dem iPhone auf. Dann kann man zwar mittels iCloud Fotomediathek arbeiten, doch beim Shooting in der Wildnis geht das nicht. AirDrop wieder komprimiert die Datei und sorgt für eine Qualitätsverlust. Das sind nur einige Beispiele, um zu zeigen, wie sehr das iPad Pro einem Mac immer noch unterlegen ist. Versteht mich nicht falsch, ich mag mein iPad und benutze es gerne. Doch es liefert mir nicht den gleichen Workflow wie mein Mac und das hat nichts mit der Hardware zu tun. Damit möchte ich mein Fazit und die Bedeutung dieses Events einläuten.

Fazit

Apple hat sich im Bereich der Hardware, was die Leistung des A12X angeht, wieder einmal selbst übertroffen. Schließlich ist der A12X schneller als 92% aller im letzten Jahr ausgelieferten PC´s; inklusive der Topmodelle mit dem Intel Core i7. Eine Tatsache, der ich angesichts meines iPhone Xs Max gut und gerne Glauben schenken mag. An den übrigen Dingen gibt es nichts mehr zu vermerken da Display, Lautsprecher und Co schon im Vorgängermodell außerhalb jeder Liga spielten.

Dass man nun endlich zu einer “industriellen” Schnittstelle in Form von USB-C griff, ist auf den ersten Blick positiv zu vermerken. Die Restriktionen diesbezüglich betrüben das Bild allerdings gleich wieder.

Abgesehen davon ist das neue iPad Pro nicht mehr als eine solide Evolution des Vorgängers; wenn auch mit Schönheitsfehlern wie der Kamera. Das Mantra von “thinnest than ever” ist ja auch hinlänglich bekannt. Doch trotz dessen stellt das neue iPad Pro auch eine Revolution dar.

Das hatn meiner Meinung nach mit dem MacBook Air und dem nicht aktualisierten 12″ MacBook zu tun. Apple verwendete auf der Keynote ungemein viel Zeit für den A12X und dessen leistung; insbesondere im Wettbewerbsvergleich. Das bedeutet nichts anderes, als dass Apple hinter den Kulissen im 12″ MacBook die Implementierung eines Ax Chips vorantreibt. Das neue iPad Pro bzw. dessen Prozessor und die Vorstellung eines vollwertigen Photoshops sind in meinen Augen nichts anderes als ein riesengroßes öffentliches Testprogramm. Durch seine fehlende Lüfter sowie dem extrem dünnen und kompakten Ansatz ist das 12″ MacBook geradezu für einen ARM-Chip prädestiniert.

Die Vorteile liegen dafür auch klar auf der Hand. Intel beliefert Apple schon seit geraumer Zeit nicht mehr als Ersten mit neuen CPU´s und man konnte zudem diverse Fertigungstermine nicht einhalten. Ein Umstand der sicherlich auch für die lange Aktualisierung der MacBook Pro Modelle verantwortlich war.

Mit einem entsprechenden Ax-Chip hat Apple nicht mehr das Problem und kann zusätzlich das Energiemanagement weiter verbessern – ein Gebiet, wo Apple zuletzt massiv an Boden verloren hat. Als angenehmen Nebeneffekt lassen sich dadurch nochmals die eigenen Margen steigern, was das Buchhalterherz von Tim Cook erfreuen dürfte.

Dasbei ist diese These nicht weit hergeholt, schon in der Vergangenheit tauchten im Netz immer wieder Zugriffe von macOS 10.15 mit einem teilweise massiv veränderten Unterbau auf. Dabei ist dieses Unterfangen für Apple mit einem völlig kalkulierbaren Risiko verbunden.

Erfüllen sich die Erwartungen an die Performance und das Öko-System nicht, kann Apple das einerseits auf das iPad schieben und dort weiterlaufen lassen und andererseits nochmals eine Intel-Plattform in seinen Macs verbauen um weitere zeit zu gewinnen Man ist hier also nicht im direkten Zugzwang und kann die Entwicklung abwarten. Ob die Software-Schmieden hier allerdings mitmachen steht an anderer Stelle. Es dürfte davon auszugehen sein, dass Apple im Anschluss mit dem Mac App Store ein ähnliches Konzept wie im iOS App Store verfolgt. Sprich, Apple überprüft die Apps und will sicherlich wieder 30% Marge abschöpfen. Inwieweit sich das dann noch für die Entwickler lohnt bleibt abzuwarten; die Portierung von Intels x86 Plattform hin zur ARM-Architektur bedeutet ja auch einen massiven Zeitaufwand.

Letztendlich ist das neue iPad Pro sicherlich ein technisch beeindruckendes Gerät wobei man sich beim Preis mehr denn je fragen muss, ob sich die Investition  darin zurück verdienen lässt. Dabei geht es nicht nur um den Preis denn man bezahlt, sondern auch um die zusätzliche Zeit, die man aufgrund von iOS und seinen einhergehenden Limitierungen, einplanen muss.

Apple selbst scheint fest daran zu glauben und konnte mit Adobe erstmals einen namhaften Hersteller überzeugen, seine Software als vollwertige App zu entwickeln.

 

Der Mac Mini und das MacBook Air sind hingegen nichts weiteres als ein solides und vor allem notwendiges Upgrade. Bei beiden Plattformen hat Apple auf die aktuelle, achte Generation, der Intel Architektur umgestellt und ansonsten einige geforderte Änderungen implementiert – ein (veraltetes) Retina Display oder aber wechselbarer RAM beim Mac Mini. Nichts, was also Bäume ausreißt oder wahnsinnig innovativ ist.

Wie fandet Ihr denn die Keynote bzw. habt Ihr schon eines der neuen Produkte bestellt? Wenn ja, wie gefällt es Euch? Schreibt mir Euer Feedback in die Kommentar.

 

Macht´s gut und bis zum nächsten Mal hier auf dem appletechnikblog, Euer Patrick

 

 

 

 

 

 

 

 

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