Hallo und herzlich willkommen zu einem neuen Beitrag auf meinem Blog,
Die Telekom nutzte den ersten offiziellen Besuchertag der diesjährigen IFA 2018 um primär seine neuen Mobilfunktarife zu präsentieren wobei man auch einen Ausblick auf neue Hardware und neue Strategien gab.
Die MagentaMobil Tarife sind allerdings die Neuheiten, die den Großteil von Euch betreffen werden. Dabei sind es streng genommen keine neuen Mobilfunktarife sondern die Telekom wertet die Tarife über die Erhöhung der Datenvolumina auf.
Jedoch nutzt die Telekom diese Gelegenheit auch für eine, wenn auch sehr dezente, Preiserhöhung – ehrlich gesagt eine ziemlich lästige und ärgerliche Tradition der Bonner Mobilfunker.
Zurück zu den Veränderungen der MagentaMobil-Tarife bzw. die neue Staffelung der Traife:
- MagentaMobil S m. nun 2,5 GB (statt bisher 2 GB = 500 MB mehr)
- MagentaMobil M m. nun 5 GB (statt bisher 4 GB = 1 GB mehr)
- MagentaMobil L m. nun 10 GB (statt bisher 6 GB = 4 GB mehr)
Etwas außerhalb davon läuft der MagentaMobil L+, welcher nun 15 GB statt bisher 10 GB bietet. Ich gehe etwas weiter unten darauf ein.
Dabei können die Datenvolumen in diesen Tarif mit der Verknüpfung über den sogenannten MagentaEins-Vorteil (setzt einen aktuellen MagentaZuhause-Anschluss voraus) dann entsprechend verdoppelt werden.
Dabei darf nicht vergessen werden, das durch die separat kostenfrei erhältliche StreamOn-Option so gut wie keine Belastung des mobilen Datenvolumens hinsichtlich Multimedia-Inhalten aufkommt. Außerdem bietet die Telekom seit dem 21.08.18 für 2,95€ pro Monat StreamOn Gaming an, wo die anfallenden Daten der inkludierten Spiele das integrierte Datenvolumen ebenfalls nicht belasten
Die übrigen Inhalte der MagentaMobil-Tarife hinsichtlich Telefonie- und SMS-Flat und Co sind nahezu unverändert. das bedeutet im Detail Folgendes:
- Telefonie-Flat ins dt. Festnetz sowie alle dt. Mobilfunk-Netze (ausgenommen Sonder- und Servicenummern)
- SMS-Flat in alle dt- Mobilfunknetze
- LTE Advanced mit bis zu max. 300 Mbit/s im Downstream
- W-Lan Hotspot Flat inklusive
Im Zuge dessen hat die Telekom auch eine kleine Änderung am Unlimited-Tarif MagentaMobil XL vorgenommen. Ab sofort lässt sich der Tarif bzw. sein Datenvolumen auch in der Schweiz nutzen – wie bei allen anderen Tarifen auch. Weshalb die Telekom hier bisher eine Ausnahme machte, wird ihr exklusives Geheimnis bleiben. Unverändert bleibt allerdings die Limitierung des Datenvolumens auf max. 23 GB im europäischen Ausland.
Im Zuge dessen wird die Telekom allerdings den “Zwischentarif” MagentaMobil L+ nicht weiter aktiv vermarkten – was leider mein aktueller Tarif ist.
Das bedeutet, dass der Tarif zwar erstmal weiter läuft, auch wenn die ursprüngliche Mindestvertragslaufzeit schon überschritten ist. Eine aktive Vertragsverlängerung, also mit der Auswahl eines neuen subventionierten Gerätes, ist leider nicht mehr möglich.
Leider hat die Telekom die Preise nicht nur ganz offensichtlich um 2,00® pro Tarif angehoben sondern auch die Rabattierung bei einem Online-Abschluss deutlich schlechter gestellt. Bisher war es nämlich üblich, dass die Telekom bei einen Neuabschluss einen Preisnachlass in Höhe von 05,00€ Brutto auf die monatliche Grundgebühr für die ersten 12 Monate gewährte (5,00€ x 12 Monate = 60,00€).
Nun stellt die Telekom um und gewährt zwar auf den ersten Blick einen höheren Preisnachlass i.H.v. von nun 7,00€; begrenzt aber den Rabattzeitraum auf nur noch sechs Monate (7,00€ x 6 Monate = 42,00€). Es mögen zwar nur insgesamt 8,00 bzw. auf den Monat umgerechnet 0,67€ mehr sein; dennoch bleibt es eine Preiserhöhung durch die Hintertür.
Bevor wir zu den neuen Produkten gehen, möchte ich noch einmal kurz auf das Zero-Rating Angebot StreamOn eingehen, welches nach wie vor in Teilen der Netzgemeinde stark umstritten ist.
Die Bundesnetzagentur hatte das Angebot StreamOn letzlich nur unter Auflagen gebilligt da nach ihrer Ansicht das Angebot gegen die Vorgaben der Netzneutralität bzw. gegen das europäische Roaming verstößt. Denn das Angebot lässt sich nicht nämlich nicht im europäischen Ausland nutzen.
Die aktuelle Klage als Eilverfahren, eingereicht von der Telekom im März 2018, ist immer noch offen und es ist nicht absehbar in welche Richtung das Urteil gehen wird. Insbesondere, dass beispielsweise Vodafone ein ähnliches Angebot mit seinen zubuchbaren Pässen auf den Markt gebracht hat.
Die Telekom selbst hat sich dazu entschlossen, das Angebot StreamOn selbst bei einem Urteil zu Ungunsten des Bonner Mobilfunkkonzerns aufrechtzuerhalten, wie man mir auf deutliche Nachfrage versicherte.
Dabei geht es nicht darum sich gegen die Bundesnetzagentur aufzulehnen, vielmehr betonte man noch einmal das Konzept und vor allem die Vermarktung von StreamOn. Das Zero-Rating-Angebot sei nämlich von Anfang an ganz klar als Zubuchoption für den Deutschen Markt gekennzeichnet gewesen und verstößt deshalb laut der Telekom keinesfalls gegen die europäischen Roaming-Vereinbarungen. Zusätzlich wäre es laut der Telekom auch keinesfalls wirtschaftlich darstellbar, StreamOn im europäischen Ausland zur Verfügung zu stellen.
Denn die europäischen Netzbetreiber stellen sich zu einem Preis von aktuell 7,70€ pro GB die Datennutzung gegenseitig in Rechnung. Das soll zwar durch die eorpäische Kommission analog zu den Roaming-Gebühren irgendwann signifikant sinken, doch diese Kosten müssen heute und hier bezahlt werden. Das wiederum zöge eine direkte Umlage auf die Endpreise nach sich.
Dabei ist die neuerliche Positinierung, das Angebot bei einem für die Telekom negativen Urteil nicht einzustellen, der richtige und vor allem kundenorientierte Weg. Da hatte man sich direkt zum Zeitpunkt der Klageeinrichung noch gänzlich anders geäußert.
Einhergehend mit den neuen MagentaMobil-Tarifen gibt es auch neue Hardware und Services der Telekom zu sehen.
Direkt im Vordergrund steht dabei sicherlich der neue SmartSpeaker, der auf den schlichten Namen “Smart Speaker” hört. Die Telekom möchte damit alle Anwendungen für Zuhause für den Kunden bündeln und ihm ein einfaches Benutzererlebnis schaffen.
Dabei legt man großen Wert darauf, dass alle Anfragen und damit anfallenden Informationen auf deutschen Servern nach deutschem Datenschutzrecht verarbeitet werden. So weit so gut – Denn das ist nämlich nur mit der kostenpflichtigen Zubuchoption Magenta SmartHome ab 4,95€ monatlich möglich. Alternativ weist der Smart Speaker der Telekom auch eine Amazon Alexa Integration für all Diejenigen auf, die diesen Dienst nicht nutzen wollen, jedoch entfällt dann das Hauptverkaufsargument “Datenschutz”. Hier macht die Telekom es sich unnötig schwer, insbesondere unter dem Hintergrund, dass Amazon Alexa und Google Assistant als kostenfreie Plattform für jeden Kunden frei verfügbar sind. gerade Google machte auf der diesjährigen IFA ganz aggressiv Werbung für den Google Assistant. Zudem liegt der Preis mit 149,99€ für den Smart Speaker auch in der oberen Mitte – ein Amazon Alexa Echo Dot liegt beispielsweise zwischen 39,99€ und 59,99€ je nach Angebot.
Begründet wird dies mit der enormen Soundqualität der verbauten Lautsprecher die man gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut entwickelt hat.
Klanglich konnte ich diesen leider nicht testen, da der Vorführraum akustisch “tot” war. Die Telekom betont allerdings auch, dass der SmartSpeaker primär auf die eigenen Dienstleistungen zugeschnitten ist. Der Speaker kann nämlich das Fernsehprogramm von Entertain schalten und lässt sich als zusätzlicher Lautsprecher für Alarmroutinen in die eigene Smart Home Plattform “Magenta SmartHome” einbinden. Zu beachten ist allerdings, dass dieses Angebot kostenpflichtig ist. Man bekommt zwar ein paar Features wie Alarmroutinen etc. dazu, aber das können andere Dienste eben auch kostenfrei. Ein weiterer Aspekt, warum der Magenta SmartSpeaker es schwer haben dürfte.
Last but not least hat die Telekom einen neuen Service eingeführt, welcher allerdings schon längt überfällig war. Konkret geht es dabei um die hauseigenen Router, welche die Telekom neben der Miete nach wie vor zum Kauf anbietet. Bisher war es nämlich so, dass die Telekom die Kaufgeräte bei einem Service-Fall “Schlechter” gestellt hat, als das Mietgerät.
Konkret bedeutete dies, dass das gekaufte Gerät zur Nachbesserung ohne Ersatzgerät eingeschickt werden musste. Das konnte, je nach Dauer des Postweges schon einmal zwei bis vier Wochen dauern. Während dieser zeit konnte der Kunde seinen Anschluss nicht nutzen, es sei denn er hat sich selbst ein entsprechendes Leihgerät besorgt. Die Kunden, die hingegen ein Mietgerät reklamierten, bekamen einen Router als Sofortaustausch zugesandt, was i.d.R. innerhalb von max. 2 Werktagen erledigt war.
Doch nun bietet die Telekom für die gekauften Router, welche direkt über die über 700 Telekom-Shops erworben wurde, einen Routertausch vor Ort an. Dazu muss der Kunde lediglich über die Service-Hotline eine Störung melden und bekommt dann abschließend ein Service-Ticket mit einer entsprechenden ID. Diese ID braucht er nur vorzeigen. Dann bekommt er den Router entweder ausgetauscht oder ein Service-Techniker kann sich das beanstandete Modell direkt anschauen und wieder instand setzen.
Dieser Servive ist für alle aktuellen Router-Modelle verfügbar, die nachfolgend aufgelistet sind:
- Speedport Smart
- Speedtport Smart 2. Generation
- Speedport Smart 3. Generation
- Speedport Entry 2
- Speedport Hybrid
- Speedport W921V
- Speedport W724
Alle anderen Modelle werden von diesem Service nicht unterstützt und es gibt noch eine weitere Hürde.
Zusätzlich bleiben nämlich die Router außen vor, die über den externen Fachhandel wie expert, Media Markt, Saturn und Co erworben wurden. Laut Telekom ist der jeweilige Fachhändler für die Reklamation zuständig, da diese die Router über einen eigene Distribution beziehen. An dieser Stelle sein nochmal vermerkt, das dies rechtlich über das HGB und BGB abgedeckt sind.
Die Telekom hat also durchaus ein üppiges Paket für die IFA zusammengeschnürt und einige Highlight mitgebracht; dazu kommen noch ein erweiterter Netzausbau mit Glasfaser (bis Ende 2018 will die Telekom weitere 60.000 Km Glasfaserkabel verlegen) und die ersten Nutzungsszenarien zu 5G.
Macht´s gut und bis zum nächsten Mal hier auf dem appletechnikblog, Euer Patrick
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Sehr gut recherchierter Artikel, ein paar mehr Bilder von der Messer würden deine Story aber noch gekonnt abrunden
Vielen Dank für das Kompliment. Ich versuche Bilder immer dosiert einzusetzen, sie können sonst schnell vom eigentlichen Inhalt ablenken