Was waren meine Beweggründe für den Kauf des Gerätes. Einige von Euch werden denken „Der hat doch ein leistungsstarkes 15er Retina MacBook zuhause; was will er denn mit so einem schwachen und kleinen Gerät. Dazu kommt ja noch ein iPad Air 2 für unterwegs“
Genau das habe ich mich im Jahr 2015 bei der Erstvorstellung des neuen Gerätes auch gefragt? Wozu soll es gut sein? Wer braucht das Gerät?
Fragen über Fragen, über die ich nun zumindest einen Teil der Antworten für meine persönlichen Bedürfnisse gefunden habe.
Nachdem ich lange Zeit mein iPad Mini 2 unterwegs nutzte stieß ich doch immer wieder an die Grenzen von iOS und dem kompakten Design des iPad Minis.
Zum Surfen für unterwegs ideal, klein und handlich. Aber um produktiv zu Arbeiten, Texte, Dokumente und ähnliches bequem und komfortabel zu bearbeiten, da passte dann wiederum die Größe des Displays nicht. Gerade beim Lesen von e-papers war es dann doch zum Schluss irgendwie immer nerviges scrollen und hin- und herzoomen…. Nein danke, das war es für meine Bedürfnisse dann nicht. Die Onscreen-Tastatur war dann doch zu klein und unkomfortabel, in den Dokumenten musste dann doch immer mal wieder hinein gezoomt oder navigiert werden, klassischer Dateifinder wurde von mir dann doch irgendwann vermisst. Externe Tastaturen waren spärlich vorhanden, immer mit Kompromissen verbunden und aufgrund der Größe des iPad Minis mir immer zu fummelig. Zudem erhöhten Diese massiv das Gewicht und nahmen somit den Hauptvorteil der Kompaktheit des iPads gleich wieder weg.
Kurzum, das iPad Mini war für das produktive Arbeiten unterwegs nicht das Richtige.
Vor ein paar Wochen tauschte ich mein iPad Mini 2 gegen ein iPad Air 2 aus, in der Hoffnung, damit meine Anforderungen für die mobilen Arbeitsprozesse erfüllen zu können. Schließlich war mehr Rechenleistung, 2 GB RAM, größeres Display und Touch ID auch eine kaufmännische Rechtfertigung, dass funktionierende iPad Mini 2 auszutauschen.
Diese Hoffnung wurde an einem Sonntagabend ein paar Tage nach dem Kauf leider zunichte gemacht.
Meine Frau war an meinem 15er Retina zugange um Ihre Fotos von der Kamera zu überspielen, zu sichten und entsprechend zu bearbeiten.
Also nahm ich mein neues iPad Air 2 in die Hand und begann meine gesammelten und eingescannten Dokumente und Rechnungen auf meinem iCloud-Drive wieder auf Vordermann zu bringen, da sich doch wieder was angesammelt hatte. Dabei stolperte ich über ein winziges Detail.
Unter iOS lassen sich in der iCloud Drive Applikation nämlich keine neuen Ordner anlegen.
Dazu muss man schön den Finder unter Mac OS X auf einem Mac bemühen.
„Ganz ehrlich Apple, was zur Hölle soll Das?!?!?! Das ist ja fast schon ein fieser Anfängerfehler und so ein ärgerlicher Bug im UI“
Durch diese Feststellung hat sich in meinen Augen das iPad als von Apple propagierte VOLLWERTIGE Alternative zu einer Desktop/Mobile CPU erstmal komplett erledigt.
Dadurch fährt Apple in meinen Augen iOS und auch die neue iPad Pro Serie ziemlich gegen die Wand, vor allem wenn man sich die Strategie bezüglich des Speichers und der iCloud vor Augen führt.
Ich weiß, dass iOS hier durchaus sinnvolle Einschränkungen hat, aber es muss möglich sein, Ordner im iCloud Drive anzulegen. Zumal es gerade im geschäftlichen Bereich durchaus einige Scanner-Apps gibt, die glücklicherweise die Speicherung auf eine vorhandene bzw. selbstangelegte Ordnerstruktur zulassen anstatt selbst Ordner anzulegen. Damit wird ja auch das UI zwischen iOS und Mac OS X konsistenter. Eigentlich eine Stärke von Apple. Eigentlich.
Das ist insofern schade für die iPad-Plattform da die Hardware der iPads durchaus gelungen ist mit Touch ID, den Displays etc. Das die CPU-Plattform der ARM-Architektur durchaus enormes Potenzial besitzt, beweisen ja unzählige Benchmarks.
Der Flaschenhals für alle aktuellen iPads (da sie 2GB RAM haben) ist an dieser Stelle einfach iOS. Verschenktes Potenzial von Apple an dieser Stelle und dem eigenen Anspruch und Marketing weit entfernt.
Zurück zum Ausgangspunkt. Nachdem ich dies feststellte, reifte der Entschluss nach einem kleinen und extrem kompakten MacBook. Hierbei musste ich aber meine Benutzung meines großen MacBook Pros und meine Anforderungen für den jeweiligen Einsatz nochmal genau überdenken.
Was ist mir wichtig für unterwegs? Was mache ich damit? Wie will ich es einsetzen? Im Grunde also eigentlich ganz banale Fragen die jedoch im Blick auf das aktuelle Produktportfolio von Apple nicht ganz so einfach für jeden von Euch zu beantworten sind.
Wichtig ist mir ein Retina-Display und wirklich kompaktes und portables Design.
Ich möchte mit dem Gerät den ganzen Tag mobil arbeiten können.
Meine Arbeit ist grundsätzlich E-Mail-Kommunikation, Bloggen, Erstellen von Angeboten mit der Apple Office Suite (auch MS Office kommt hier und da mal zum Einsatz), sowie das übliche Social-Networking und das Abhalten kleinerer Trainings für iOS und Mac OS X direkt bei Kunden. Dazu kommt noch das Sichten der Fotos, welche mit dem iPhone aufgenommen worden sind sowie die extrem rudimentäre Bearbeitung der Fotos. Hier reichen mir i.d.R. dazu die Bordmittel von Apple Fotos überwiegend aus.
Emulationen oder sonstiges für iOS brauche ich nicht, da ich iPad und iPhone besitze, aufwendige Rechenleistung ist nicht der Hauptbedarf, da ich dies unterwegs grundsätzlich nie durchführe und eben zuhause eine große Maschine habe.
Also im Grunde eine Office-Maschine mit möglichst guter Akkulaufzeit und einem Retina-Display.
Durch das gewünschte Retina-Display schied das MacBook Air aus und MacBook Pro 13“ Retina war durch das Gewicht ebenfalls außen vor. Also stand ich nun vor dem 12“ MacBook. Schlussendlich entschied ich mich für das Gerät mit dem Intel Dual-Core m5 mit 1,2 GHz und der 512 GB SSD. Das Ganze in spacegrau; passend zu meiner iOS-Hardware und Apple Watch 😉
Dies waren also nun meine Beweggründe für das aktualisierte 12“ MacBook.
Einige werden sich nun fragen warum ich nicht die erste Generation gekauft habe.
In meinen Augen tut sich Apple immer etwas schwer mit Geräten die ein komplett neues Hardware-Design haben. Da gab es gerade in der Vergangenheit immer mal wieder Schwierigkeiten, welche sich gerade in der iPhone-Sparte durchaus exemplarisch bemerkbar machten.
Zudem gefiel mir die Leistung der Intel HD Graphics 5300 nicht, es war durchaus immer mal wieder so ein latentes Ruckeln während diverser Animationen der GUI von Mac OS X zu sehen.
Ich hoffe, dass ich Euch nun zumindest einen kleinen Einblick in meine Entscheidung geben konnte.
Da dies mein erster Blog ist; bitte ich um etwas Nachsicht 😉
Ich freue mich sehr über Eure Kommentare und Anregungen.
Sachliche und faire Kritik ist jederzeit willkommen, genauso wie Verbesserungsvorschläge.
Wie ich mit dem Gerät im Alltag zurecht finde, wie sich der einzelne UBS-C-Port macht und wie sich der Workflow mit dem MacBook im echten Härtetest des täglichen Alltags anfühlt, werde ich Euch hoffentlich in den kommenden Tagen berichten können.
Macht´s gut und bis zum nächsten Mal hier auf dem appletechnikblog, euer Patrick
Wo kaufst du denn deine Hardware immer ein ??
Das ist durchaus unterschiedlich. Ich schätze die Apple Premium Reseller. Gute und kompetente Beratung ohne dieses für meinen Geschmack leicht “overkilled” Gehabe wie es in den Apple Stores durchaus vorherrscht. Das von mir neuerworbene MacBook kaufte ich bei adam Soft. Zu meinen bisherigen Kauferfahrungen wird es auch noch mal ein Blogeintrag dazu geben 😉