Streit um den App-Store: Pyrrhussieg für Epic

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Das Jahr 2020 könnte als Zäsur in die Firmengeschichte von Apple angehen, denn das Entwicklerstudio griff das Geschäftsmodell frontal an und klagte dagegen. Außerdem, das nur zu Erinnerung, schaltete Epic in seinem Spiel Fortnite alternative Bezahlmethoden frei – und flog prompt aus dem App Store heraus, was wiederum der Anstoß für die Klageeinreichung war. Das Ziel ist eindeutig, man wollte schlicht die 30 Prozent Provision, die man an Apple abführen müsse, sparen will.

Erstes Urteil gefällt: Apple durchaus kein Monopolist

Die zuständige Richtung Yvonne Gonzalez Rogers hat ein erstes Urteil verkündet: Obwohl Apple mit seinem iOS App Store die einzige Installationsquelle für Apps auf dem iPhone ist, ist das Unternehmen dennoch kein Monopolist. Zwar habe Apple mit einem Marktanteil von 55 Prozent einen beachtlichen Marktanteil – aber Erfolg definiere noch kein Monopol, so Gonzalez. Das Urteil ist als weitreichend zu verstehen, denn Epic bekommt ebenfalls Recht – es könnte sich aber als Pyrrhussiegt herauskristallisieren.

Apple behindert Wettbewerb im App Store

Das Urteil ist deswegen wegweisend, weil Richterin Gonzales in dem Urteil verfügt hat, dass der iPhone-Konzern ins einem App Store alternative Bezahlmethoden zu akzeptieren habe. Apple würde durch die Einschränkungen bezüglich der Bezahlungsmöglichkeiten im App Store einen normalen Wettbewerb verhindern, so die Gonzalez. Doch warum spreche ich von einem Pyrrhussieg? Nun, laut dem urteil reicht es aus, wenn Apple einen explizien Hinweis darauf erlaubt, dass man für die App auch eine alternative Bezahlmethode zur Wahl hat. Entwickler dürfen, so im Urteil nachzulesen, in der Beschreibung der App, als Knopf, Link oder in anderen Formen auf externe Bezahlangebote verweisen. Auch explizit erlaubt die Richterin, die Kunden zu kontaktieren, welche sich für die alternative Bezahlmethode entschieden haben.

Epic will Berufung, Apple ist zufrieden

Wenig überraschend ist Epic mit dem Urteil nicht zufrieden und erklärte, es gehe nicht weit genug. Denn mit dem Urteil ist zunächst einmal eine vollständige Öffnung der Plattform vom Tisch – ein erklärtes Ziel des Spieleentwicklers. Andererseits erlaubt dieses Urteil, Epic in seinem Spiel Fortnite, welches der Auslöser für diese Klage war, eine alternative Bezahlmethode anzubieten. Katherine Adams, Apples oberste Anwältin feiert das Urteil hingegen und erklärte, man habe nun die richterliche Bestätigung, dass man kein Monopolist sei. Juristisch mag das sicherlich korrekt sein, doch dieses Urteil kann dennoch gravierende Verwerfungen für das Servicemodell von Apple bedeuten.

Ungewisser Ausgang

Für Apple können schwere Zeiten abbrechen, die rein wirtschaftlicher Natur sind: Die Umsätze aus dem iOS App Store tragen erheblich zum konstanten Umsatzwachstum der Service-Sparte bei und hilft, sich unabhängig(er) vom Umsatz der Hardware zu machen. Dem Urteil nach fällt genau diese Pflicht und somit dieser Umsatz: Entwickler dürfen demnach auf andere Bezahlmöglichkeiten hinweisen – komplett vorbei an der 30-prozentigen „Apple Tax“. 

Mit Sicherheit werden prozentual nicht wenige Entwickler auf alternative Bezahloptionen umsteigen, um sich die abzuführenden Kosten an Apple zu sparen. Offen bleibt allerdings auch, ob die Kunden mitziehen. Denn die Abrechnung über den iOS App Store hat auch einige Vorteile: Die eigenen Finanzdaten bleiben anonym, man hat eine komplette Übersicht aller aktiven Abos und nicht zuletzt nur ein Login.

Wie seht Ihr dieses Urteil? Seid Ihr zufrieden damit? Schreibt mir Euer Feedback in die nachfolgenden Kommentare

Macht´s gut und bis zum nächsten Mal hier auf dem appletechnikblog, Euer Patrick a.k.a. Meister des Apfels

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